Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille

Vier verdiente Kommunalpolitiker aus dem Landkreis Saarlouis sind in einer Feierstunde im Landratsamt Saarlouis für besondere Verdienste um die kommunalpolitische Selbstverwaltung mit der Freiherr-vom-Stein-Medaille ausgezeichnet worden: Rudi Fuchs aus Lebach, Edi Heckmann aus Saarwellingen, Nikolaus Hennrich aus Überherrn und Reinhold Kerber aus Rehlingen-Siersburg. „Die Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille zeigt, wie sehr unser Land die Leistungen der kommunalen Verantwortungsübernahme schätzt. Sie ist das Symbol unserer Anerkennung und Wertschätzung für ihre kommunale Daseinsfürsorge unseres Staates und wird alle zwei Jahre verliehen. Die Geehrten haben mehr getan, als notwendig war", sagte Georg Jungmann, Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Sport. „Sie haben über viele Jahre Bürgersinn und Bürgerengagement bewiesen, Sie haben Politik mit Leib und Seele gemacht", sagte Landrat Patrik Lauer. Die Auszeichnung würdige besonderes ehrenamtliches kommunalpolitisches Engagement und auch der Landkreis nutze die Gelegenheit, um Dankeschön zu sagen.
„Mir ist wichtig, mit dieser Ehrungsveranstaltung den Blick auf Verdienste zu lenken, die für unser Gemeinwesen von großer Bedeutung sind. Ich hoffe, dass von einem solchen Engagement viele Bürger angesteckt werden und unser Miteinander und Gemeinwesen in den Kommunen davon profitiert", sagte Staatssekretär Georg Jungmann in seiner Laudatio.

Rudi Fuchs aus Lebach-Steinbach hatte sich von 1974 bis 2014 als Christdemokrat  in  seiner Heimatgemeinde und seinem Ort eingebracht. Von 1974 bis 1989 und von 1999 bis 2004, insgesamt 20 Jahre lang, war er als Ortsvorsteher und von 1984 bis 2014 (30 Jahre) im Stadtrat von Lebach engagiert. Er machte sich stark für Maßnahmen im Bereich Naherholung (Gründung des Vereins zur Förderung der Naherholung und Landschaftspflege Steinbach-Dörsdorf). Seine Teilnahmen am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf soll leben" führten zum Gewinn der Bronzemedaille im Jahr 1983. Er war er an der Planung und Umsetzung zahlreicher Projekte beteiligt, wie zum Beispiel die Erweiterung des Friedhofes, der Bau eines Rasenplatzes, der Ausbau des Festplatzes, der Bau einer Mehrzweckhalle, die Erweiterung der Wohnbebauung durch neue Erschließungen, der Bau eines Seniorenparks mit Demenzbetreuung sowie der Erhalt des Grundschulstandortes.Rudi Fuchs trieb die Gründung der Partnerschaft mit Steinbach (Baden-Baden) voran, setzte sich für die Einführung des Ortswappens ein, initiierte einen ersten Landschaftplan Steinbach-Dörsdorf  und war Triebfeder zum Bau eines neuen Kriegerdenkmals.Seit Beendigung seiner kommunalpolitischen Arbeit engagiere er sich im kirchlichen Bereich als stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates sowie als stellvertretender Vorsitzender der Verbandvertretung des Kirchengemeinderates Lebach.

Edi Heckmann aus Schwarzenholz startete 1984 für die CDU als Mitglied des Ortsrates Schwarzenholz, dem er bis zum Jahr 1994 angehörte. Zehn Jahre lang übernahm er im Gemeinderat  Saarwellingen Verantwortung und gehört zudem seit 2004 bis Sommer 2014 dem Kreistag des Landkreises Saarlouis an. Die Belange und Probleme der Jugendlichen lagen Edi Heckmann besonders am Herzen. So war er Mitglied im Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für Soziales. Als Aufsichtsratsmitglied setzte er sich für die „Kinderland gGmbH" ein. Besonders wichtig waren ihm die Verbesserung der Kinderbetreuung und der Ausbau der Betreuungszeiten. In seinem Heimatort leitet er seit dem Jahr 1993 die Rumänienhilfe „DRF Gruppe Schwarzenholz" unter dem Motto „CDU Schwarzenholz hilft helfen" und unterstützt damit unter anderem Kinderheimprojekte und ein Krankenhaus in Lipova-Rodna in Rumänien. Zweimal im Jahr überbringt er persönlich Spenden und begutachtet die Verwendung der Geld- und Sachspenden. Neben seinem kommunalpolitischen Engagement übernahm er besondere Verantwortung als Betriebsrat für die Christliche Gewerkschaft und war Mitglied des Landes- und Bundesvorstandes.

Nikolaus Hennrich aus Überherrn war bereits von 1967 bis 1968 für die CDU Mitglied des damaligen Amtsrates. Seit dem Jahr 1979 bis Januar 2014 stellte er sich im Gemeinderat und von Juli 1984 bis 2004 im Ortsrat  von Überherrn, also 35 Jahre lang, in den Dienst der Allgemeinheit, wobei er von 1984 bis 2009 besondere Verantwortung als ehrenamtlicher Beigeordneter übernahm. Sein besonderes Interesse lag in der Arbeit im Werksausschuss des Wasserwerkes sowie dem Werksausschuss Freizeit- und Bäderbetrieb, dem Bau- und Finanzausschuss und Liegenschaftsausschuss. Verantwortung übernahm er ebenso als Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat. In die Zeit seines kommunalpolitischen Tuns fallen beispielsweise die Gründung der Kommunalen Dienste Überherrn und der Bau des neuen Rathauses.
Von seinen Mitstreitern wird Nikolaus Hennrichs entgegenkommendes, ausgleichsuchendes und umgängliches Wesen besonders geachtet und hervorgehoben. Über Parteigrenzen hinaus ist er bekannt für ein „offenes Ohr", um für die Belange der Bürgerinnen und Bürger Lösungen zu finden.

Reinhold Kerber aus Gerlfangen startete sein kommunales Engagement im Jahr der Gebiets- und Verwaltungsreform. 1974 ist er für die SPD Mitglied des Gemeinderates von Rehlingen-Siersburg geworden, dem er bis 1984 angehörte. Daneben hat er im Jahr 1979 ein Mandat im Ortsrat Gerlfangen übernommen. Bis heute gehört Reinhold Kerber dem Ortsrat an. Zusätzlich war 25 Jahre, von 1984 bis 2009, Mitglied des Kreistages Saarlouis. Sein langjähriges Engagement als stellvertretender Ortsvorsteher von Gerlfangen sowie der Einsatz für die Dorfgemeinschaft und deren Weiterentwicklung sprechen von hohem Engagement für die Bürger der Gemeinde.
2003 hat Reinhold Kerber die Gründung des Fördervereins Naturparkdorf Gerlfangen mit initiiert und ist seither  stellvertretender Vorsitzender. Durch viele Veranstaltungen, beispielsweise Frühjahrs- und Herbstwanderungen, Bärlauchtage sowie „Tag der offenen Gärten" hat er mit dafür gesorgt, dass Gerlfangen über die Ortsgrenze wurde.
Neben seinem kommunalpolitischen Engagement war er über 40 Jahre Geschäftsführer und Vorsitzender des Fußballvereins Gerlfangen und hat sich besonders für die Jugendarbeit eingesetzt und dafür Sorge getragen, dass der Verein auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Ortes ist.

Landrat Patrik Lauer, die Freiherr-vom-Stein-Preisträger Reinhold Kerber, Nikolaus Hennrich, Edi Heckmann und Rudi Fuchs mit Staatssekretär Georg Jungmann (v.l.).
Text und Foto: Brigitta Schneider
Saarlouis, den 9.12.2014