Startbahn 25 - Ein erfolgreiches Arbeitsmarktprojekt geht in die zweite Runde
Vor circa einem Jahr hat der Landkreis Saarlouis mit der Einrichtung der „Startbahn 25“ ein Arbeitsmarktprojekt ins Leben gerufen, das in dieser Form im Saarland einzigartig ist. Konzentriert unter einem Dach werden hier jugendliche Arbeitslose unter 25 Jahren individuell und ganzheitlich betreut. „Mit einem mutigen und innovativen Konzept stellen wir uns unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, jungen Menschen eine Zukunftsperspektive zu bieten“, sagte Landrat Patrik Lauer anlässlich eines Besuchs der Arbeitsministerin Anke Rehlinger in der Einrichtung „Startbahn 25“ im Rahmen ihrer Sommertour. Dass sich dieser neue Ansatz bewährt hat, zeigt die überaus positive Bilanz. „Mehr als 300 junge Arbeitslose konnten in diesem ersten Jahr vermittelt werden. Das bedeutet, dass es uns gelungen ist, durchschnittlich an jedem Werktag mehr als einen arbeitslosen Jugendlichen in Ausbildung oder Arbeit zu bringen“, freut sich Lauer. „Wir nehmen die jungen Menschen an der Hand und lassen sie nicht mehr los“, beschreibt er die Philosophie, die hinter dem Projekt steht. „Die Jugendlichen erhalten hier genau die Hilfe, die sie brauchen, von der Unterstützung bei Bewerbungen über berufsbegleitende Trainings, Förderkurse bis hin zur persönlichen Stabilisierung in einer geregelten Tagesstruktur mit gesunder Verpflegung.“
Kurze Wege durch die Bündelung aller Angebote unter einem Dach, Hilfen aus einer Hand durch einen persönlichen Coach sowie ein individuell und flexibel abgestimmter Plan sind das Rezept für erfolgreiche Integration. Das gesamte Team U25 des Jobcenters sowie 25 Mitarbeiter der Kooperationspartner Diakonisches Werk an der Saar (DWSAAR) und der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) betreuen junge Menschen, die häufig schon lange arbeitslos sind, Ausbildungen oder Maßnahmen des Jobcenters abgebrochen haben und keine Perspektiven mehr sehen. Zur Berufsvorbereitung dienen Werkstätten in den Bereichen Holz, Metall, Farbe und Hauswirtschaft. Sind Lücken im schulischen Bereich vorhanden, helfen drei Lehrer dabei, diese zu schließen. Jugendliche, die trotz Ermahnung und Kürzung von Leistungen nicht mehr erscheinen, werden vom sogenannten aufsuchenden Dienst kontaktiert. Sozialpädagogen versuchen dann, den Jugendlichen zuhause erneut „an die Hand zu nehmen“.
Arbeitsministerin Anke Rehlinger zeigte sich beeindruckt von dem Projekt und der positiven Zwischenbilanz. „Das ist der passende Schlüssel. Es geht nicht stur nach Schema, sondern es wird genau ermittelt, was der einzelne Jugendliche an individueller Förderung benötigt.“ Sie appellierte aber auch an die Unternehmen, den jungen Menschen eine Chance zu geben.
Die „Startbahn 25“ wird zunächst um ein Jahr verlängert. Die rund zwei Millionen Euro Kosten für das Projekt werden zu 55 Prozent finanziert aus Mitteln des Jobcenters im Landkreis Saarlouis und zu 45 Prozent aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
„Eine Investition, die sich lohnt“, wie Landrat Patrik Lauer abschließend resümiert, „mit der die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen unter 25 Jahren von 4,8 Prozent auf 1,7 Prozent innerhalb eines Jahres gesenkt werden konnte.“
„Startbahn 25“, eine gemeinsame Einrichtung des Jobcenters Saarlouis, der DWSAAR und der KEB, ist in der Ludwig-Karl-Balzer-Allee 15 (vormals Pavillonstraße 39) in Saarlouis angesiedelt. 180 junge Erwachsene werden dort montags bis donnerstags von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr und freitags von 7.30 Uhr bis 14 Uhr betreut.
Arbeitsministerin Anke Rehlinger (links) und Landrat Patrik Lauer (2.v.r.) schauen Sven Schweizer (Mitte) und Matthias Schäfer (rechts) bei ihrer Arbeit in der Metallwerkstatt der „Startbahn 25“ zu
pdl/Foto: Silke Hans
Saarlouis, 07.08.2014