Sozialminister überreicht Pflegemedaille und Dankesurkunde im Landratsamt Saarlouis

Veröffentlicht am: 21.12.2012
Sozialminister Andreas Storm bedankte sich im Namen der Landesregierung bei elf Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Saarlouis und bei drei Bürgerinnen aus dem Landkreis Merzig-Wadern mit der Überreichung der Pflegemedaille des Saarlandes für ihren freiwilligen und großen persönlichen Einsatz bei der langjährigen Pflege und Betreuung von Familienangehörigen. „Diesem sozialen Engagement wollen wir öffentlich Anerkennung zollen“, erklärte der Minister im Rahmen der Feierstunde im Landratsamt Saarlouis.

Die meisten Menschen wünschten sich, so lange wie möglich in der Familie und in der eigenen Wohnung zu verbleiben. Nur die aufopfernde Pflege naher Angehöriger verhindere oder verzögere die Heimunterbringung. „Dieser Einsatz lässt sich nicht mit Euro und Cent bezahlen“, sagte der Minister.

Landrat Patrik Lauer würdigte die beispielhaften Leistungen der pflegenden Angehörigen, die mit dazu beitragen, das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten und die Gemeinschaft zu entlasten. „Ich glaube, sie sind die kleinen Helden des Alltages, die wir brauchen!“, sagte Lauer und überreichte Blumen und Präsente. „Es ist bewundernswert, mit welch großem Engagement sich Bürger für die Pflege einsetzen", ergänzte Kurt Ruschel, Kreisbeigeordneter des Landkreises Merzig-Wadern.

Mit der Pflegemedaille ausgezeichnet wurden Maria Breininger, Wallerfangen-Gisingen, Gisela Guldner, Bous, Waltraud Klein, Schmelz-Hüttersdorf, Evelyn Lill, Saarwellingen, Gaetana Notto, Dillingen, Hildegard Oswald, Wallerfangen-Gisingen, Herbert Quinten, Schwalbach-Hülzweiler, Petra Rollar, Überherrn, Günter Scherer, Bous, Annemarie Stutz, Wadgassen-Schaffhausen, und Brigitte Zwer, Bous sowie aus dem Landkreis Merzig-Wadern Mechthild Faßbender, Losheim-Bergen, Agathe Kiefer, Mettlach-Orscholz, und Ursula Sauer, Beckingen-Hausstadt.

Maria Breininger (77) pflegt und betreut seit mehr als 20 Jahren ihren bettlägerigen Bruder Benno Scheier (72), der im Alter von 47 Jahren aufgrund einer Diabetes einen Schlaganfall erlitt. Zudem ist Benno Scheier seit über zwölf Jahren doppelseitig beinamputiert und vollständig auf Hilfe angewiesen. Ohne den selbstlosen Einsatz seiner Schwester Maria Breininger hätte er schon längst in einem Pflegeheim untergebracht werden müssen, erklärte der Minister

Gisela Guldner (59) kümmert sich um ihre Eltern. Sie pflegt und betreut seit zehn Jahren liebevoll jeden Tag ihre Mutter Margareta Rupp (92), die an Demenz leidet, seit sechs Jahren bettlägerig ist und sich nicht mehr mitteilen kann. Zudem ist ihr Vater auf Gehhilfen angewiesen und auf einem Auge erblindet.

Waltraud Klein (73) pflegt seit 1997 ihren an Demenz erkrankten Ehemann Rainer Klein (78), der bettlägerig ist, über eine Magensonde ernährt wird und ständige Betreuung benötigt.

Evelyn Lills (51) Töchter Susanne (30) und Lena (12) brauchen intensive Betreuung und Pflege, Therapien und die regelmäßige Verabreichung von Medikamenten. Susanne ist körperlich und geistig behindert, Lena leidet seit zwölf Jahren unter Mukoviszidose. Albert Lill unterstützt seine Ehefrau bei der Pflege, soweit es sein Beruf zulässt.

Gaetana Notto (50) pflegt und betreut seit vierzehn Jahren ihren halbseitig gelähmten Vater Gaetano Dainotto (89), der seit siebzehn Jahren wegen eines Schlaganfalls auf den Rollstuhl angewiesen ist. Nach dem Tode der Mutter holte Gaetana Notto ihren Vater in den ehelichen Haushalt, um die Pflege zu übernehmen.

Hildegard Oswald (54) hat 2005, nach langjähriger Pflege ihrer Mutter Maria Terver, ihre pflegebedürftige Tante Johanna Schneider (87) in ihren Haushalt aufgenommen.

Johanna Schneider ist stark gehbehindert und auf Unterstützung angewiesen. Hildegard Oswald ist Witwe und hat drei Kinder.

Herbert Quinten (62) pflegt und kümmert sich seit 40 Jahren liebevoll um seine stark gehbehinderte Frau Gudrun (62), die vor 51 Jahren an Polio erkrankte. Der älteste Sohn Alexander (38) erkrankte im Alter von vier Wochen an Gehirnentzündung und ist seit her behindert. Weitere Schicksalsschläge, wie die Krebserkrankung seiner Frau und deren Erkrankung an Post-Polio 2003, die kurzzeitige Pflege des Sohns Alexander nach einer Gehirnblutung musste Herbert Quinten bewältigen. Den gehbehinderten Sohn Alexander chauffiert er täglich zur Arbeit und betreut den zweiten Sohn Florian, der seit fünfzehn Jahren dauerhaft psychisch erkrankt ist.

Petra Roller (52) pflegt und betreut ihren Sohn Michael (18) seit dessen Geburt. Michael kam zu früh zur Welt, im Alter von zwei Wochen hatte er eine Herzoperation, mit vier Wochen eine Hirnblutung, im Alter von vier Monaten wurde eine hochgradige Schwerhörigkeit festgestellt. Michael ist körperlich und geistig behindert. Er kann mit viel Mühe nur kurze Strecken zu Fuß bewältigen. Ansonsten ist er auf den Rollstuhl und dauerhaft auf Hilfe angewiesen. Seit September arbeitet Michael in einem Betrieb in Lebach und verdient sein eigenes Geld. Trotzdem wird er immer Hilfe benötigen, erklärte Minister Storm.

Günter Scherer (80) ist bemüht, auch ohne Inanspruchnahme eines Pflegedienstes, immer für seine seit fünf Jahren gehbehinderte und demente Ehefrau Elisabeth (77) da zu sein. Er selbst ist herzkrank und hatte bereits zwei Schlaganfälle.

Annemarie Stutz (75) betreut und pflegt ihren Ehemann Horst (77) seit dessen Schlaganfall 1997. 1999 wurde nach einem Oberschenkelhalsbruch zudem Parkinson festgestellt und 2003 kam Blasenkrebs hinzu. Seit Februar unterstützt ihre Tochter sie bei der Pflege.

Brigitte Zwer (62) betreut seit 1995 rund um die Uhr ihre seit Geburt schwerbehinderte Schwester Anita Vollrath (54). Durch die fürsorgliche Pflege rund um die Uhr ermöglicht Brigitte Zwer ihrer auf den Rollstuhl angewiesenen Schwester im eigenen, gemeinsamen Haushalt zu leben.

Aus dem Landkreis Merzig-Wadern wurden Mechthild Faßbender (74) aus Losheim-Bergen, Agathe Kiefer (76) aus Mettlach-Orscholz, und Ursula Sauer aus Beckingen-Hausstadt für die aufopfernde Pflege ihrer Angehörigen mit der Pflegemedaille ausgezeichnet.

Pflegemedaille 2012

Landrat Patrik Lauer, Minister Andreas Storm und Beigeordneter Kurt Ruschel (v.l.) mit den vierzehn Personen aus den Landkreisen Saarlouis und Merzig - Wadern, die mit der Pflegemedaille des Saarlandes ausgezeichnet wurden.

pdl/Foto: Brigitta Schneider