Saarlouiser Handwerker-Netzwerk zielstrebig auf dem richtigen Weg
Seit Anfang 2018 gibt es im Landkreis Saarlouis das Energieeffizienz-Netzwerk für das Handwerk. Acht Handwerksbetriebe aus dem Landkreis haben sich dem Netzwerk bereits angeschlossen. Beim dritten Netzwerktreffen sind die Akteure zusammengekommen, um sich über die bisherige Arbeit und die geplanten Maßnahmen bis zum Ende der Laufzeit 2020 auszutauschen.
„Das Energieeffizenz-Netzwerk für das Handwerk im Landkreis Saarlouis ist das erste seiner Art im Saarland und damit ein Modellprojekt, worauf wir sehr stolz sind. Handwerksbetriebe kostenfrei beraten und ihnen zeigen, dass es einfache Maßnahmen gibt, das Klima zu schonen und gleichzeitig den Geldbeutel zu entlasten – das ist das Ziel“, erklärte Landrat Patrik Lauer. In enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises und der HWK des Saarlandes betreut das Saar-Lor-Lux Umweltzentrum GmbH (UWZ) das Netzwerk. Die Hauptaufgabe der Energieexperten des UWZ ist es, Energiedaten vor Ort in den Betrieben zu sammeln und strukturiert zu erfassen. So können sinnvolle, wirtschaftliche und individuelle Maßnahmen in den Betrieben entwickelt werden.
Bei dieser Bestandsaufnahme hat sich ergeben, dass der größte Anteil des Energieverbrauchs im Handwerk im Bereich der Mobilität liegt. Es gilt, hier Einsparpotentiale zu entwickeln, die gleichzeitig auch praktikabel für den handwerklichen Alltag sind. Da die Mobilität in den Betrieben das Schwerpunktthema ist, wurde auch das beim Netzwerktreffen diskutiert. „Ich habe bereits zwei Elektrofahrzeuge in meinem Betrieb im Einsatz“, so Frank Leistenschneider von der Fa. Elektro Leistenschneider. „Im Moment scheitert deren Einsatz oft noch an den Reichweiten. Wenn ich aber in der Nähe meiner Baustelle das Fahrzeug wieder nachladen könnte, um zur nächsten Baustelle zu kommen, dann würde ich die Fahrzeugflotte sukzessive auf Elektro umstellen.“
Hermann Guss von der Leitstelle für Elektromobilität berät im Auftrag des saarländischen Wirtschaftsministeriums die Kommunen und Unternehmen. Er konnte bestätigen, dass die meisten Fahrten durchschnittlich unter 40 Kilometer täglich liegen. Deshalb sei die Diskussion um die die Batteriekapazität in den Fahrzeugen nicht das ausschlaggebende Thema, sondern eher eine flächendeckende Infrastruktur von Ladestationen. Diesbezüglich hat auch der Kreistag in Saarlouis die Weichen bereits gestellt. Er fördert die Infrastruktur mit Ladesäulen an den Kreisschulen. In den nächsten Jahren werden hier 22 kW-Ladesäulen entstehen. Ein entsprechender Förderantrag wurde beim Bundesverkehrsministerium eingereicht. Noch in diesem Jahr können die ersten Ladesäulen in Betrieb gehen, sobald der Förderantrag beim Bundesministerium genehmigt wird.
Ein weiterer Schwerpunkt beim Treffen des Handwerkernetzwerks war der Stromverbrauch im Allgemeinen. „Jeder Handwerksbetrieb hat Einsparpotentiale, die durch eine gemeinsame Arbeit im Netzwerk ermittelt und gehoben werden sollen. Aktuell gibt es über 2.400 Handwerksbetriebe im Landkreis Saarlouis, da gibt es zahlreiche Maßnahmen, die zu einer Effizienzsteigerung beitragen und sich unmittelbar auf den Klimaschutz auswirken. Zudem sind unsere Betriebe täglich im Landkreis unterwegs, sie sind somit gute Multiplikatoren, um die Erfahrungen aus dem Netzwerk in ihre tägliche Arbeit einzubinden“, erläutert Hans-Ulrich Thalhofer, Geschäftsführer des Saar-Lor-Lux Umweltzentrum der Handwerkskammer (UWZ).
Weitere Informationen zum Handwerker-Netzwerk erteilen Ralf Rupp, Klimaschutzmanager des Landkreises (Tel.: 06831/444-551, E-Mail: ralf-rupp@kreis-saarlouis.de), und Sabine Zägel, Moderatorin des Netzwerkes beim UWZ (Tel.: 0681/5809-229, E-Mail: s.zaegel@hwk-saarland.de).
Beim dritten Treffen des Netzwerks kamen die Akteure im Landratsamt Saarlouis zusammen.
Ansprechperson

- Klimaschutzmanager
- Tourismus, Regionalentwicklung, Umwelt und Klimaschutz