Projekt Demi-K-plus im Wallerfanger St. Nikolaus Hospital gestartet
Zur Verbesserung der ambulanten Versorgung von demenzkranken Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt führen der Landkreis Saarlouis und das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie das Projekt Demi-K-plus durch. Es wird in gemeinschaftlicher Verantwortung des St. Nikolaus Hospital Wallerfangen, des Demenzvereins Saarlouis und in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland durchgeführt. Die wissenschaftliche Begleitung führt das iso-Institut durch.
Bei der Auftaktveranstaltung im St. Nikolaus Hospital Wallerfangen besiegelten Landrat Patrik Lauer und Bernd Seiwert, Dezernatsleiter im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie per Handschlag die Kooperation. Das Ministerium beteiligt sich mit 33.000 Euro an einen Drittel der Kosten für die wissenschaftliche Begleitung. Das finanzielle Engagement des Landkreises beläuft sich hierbei auf 107.460 Euro.
„Demi-K-plus“ passe in das Konzept des Landkreises, der sich seit Jahren für die Verbesserung der Versorgungsmöglichkeiten der an Demenz erkrankten Menschen und deren Angehörigen einsetze, versicherte Landrat Patrik Lauer. Da im Kreis Saarlouis zirka 5.000 Menschen mit Demenz leben und meist von ihren Angehörigen betreut würden, sei in Zusammenarbeit mit dem Demenzverein Saarlouis schon frühzeitig begonnen worden, für demenzkranke Menschen und deren pflegende Angehörige Betreuungs- und Beratungsangebote zu schaffen.
Landrat Lauer wie auch Manfred Klein, geschäftsführender Direktor des St. Nikolaus Hospitals Wallerfangen, stimmten darüber überein, dass „Demi-K-plus“ die logische Fortsetzung des Projekts Demenz im Krankenhaus sei, das darauf zielt, die bestehenden Versorgungsstrukturen sinnvoll miteinander zu vernetzen. Es gelte den Heimaufenthalt zu verhindern oder so lange wie möglich hinauszuziehen. Das Projekt „Demi-K-plus“ beinhalte u.a. den Wissensaufbau beim ärztlichen und pflegenden Personal, die Fallbegleitung und ärztliche Konsile. Zudem gelte es Versorgungeinbrüche zu vermeiden, sagte Bernd Seiwert, Dezernatsleiter im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.
„43 Prozent der Demenzerkrankten werden erstmals im Krankenhaus auffällig“, erklärte Sabine Kirchen-Peters vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. ISO in Saarbrücken. Sie untermauerte bei der Vorstellung von Demi-K-Plus die Notwendigkeit des Projekts für alle Beteiligte. So werde auch über einen Zeitraum von einem Jahr nach Entlassung aus dem Krankenhaus verfolgt, wie sich das körperliche und psychische Befinden des Patienten und die Einbindung in Hilfsnetze entwickelten. Zur Prüfung ökonomischer Effekte werde analysiert, ob die häusliche Versorgung im Beobachtungszeitraum gesichert werden konnte und ob es zu erneuten Krankenhausaufenthalten kam. Die Daten würden verglichen mit einer Kontrollgruppe, bei der sich die Intervention auf den Leistungskatalog von Dem-i-K beschränkt.
„Auf die wissenschaftlichen Ergebnisse zum Jahresende 2014 bin ich gespannt“, sagte Landrat Lauer und dankte Sabine Kirchen-Peters für die wissenschaftliche Unterstützung sowie den Projektverantwortlichen Manfred Klein, St. Nikolaus Hospital Wallerfangen, Andreas Sauder, Demenzverein Saarlouis und Thomas Jungen, Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser, für ihre Mitwirkung.
Landrat Patrik Lauer (Mitte) und Bernd Seiwert, Dezernatsleiter Sozial-Ministerium,(3.v.l.)
besiegeln per Handschlag das Projekt Demi-K-plus im Beisein von Dagmar Heib und
Andreas Sauder vom Demenzverein Saarlouis (links) sowie von Sabine Kirchen-Peters (iso-Institut Saarbrücken)
und Manfred Klein, Direktor des St. Nikolaus Hospitals Wallerfangen.
pdl/Foto: Brigitta Schneider