Minister kocht mit Schülern gesundes Essen aus Regionalprodukten

Veröffentlicht am: 10.10.2014

Welche Zutaten in eine Kartoffelsuppe kommen und warum sie so lecker schmeckt, das wissen die dreizehn Kinder aus der Kochklasse von Hauswirtschaftslehrerin Marita Schmitt von der Johannes-Gutenberg-Schule in Schwalbach ganz genau. Sie kamen am saarlandweiten „Tag der Schulverpflegung" in den Genuss, zusammen mit einem prominenten Ehrengast, nämlich mit Minister Reinhold Jost, das Eintopfgericht zu kochen und Waffeln zu backen.
Doch ehe der Minister für Umwelt, Verbraucherschutz und Justiz die Schulküche betrat, flossen die ersten Tränen. Hauswirtschaftslehrerin Marita Schmitt und einige Schüler weinten, allerdings nicht vor Aufregung, sondern weil beim Schälen die dicken Gemüsezwiebeln ihnen das Wasser in die Augen trieben. „Frisch in Lisdorf geernet", berichtet die Lehrerin. Da sie nur Regionalprodukte einkaufte, könne es sein, dass auch der Lauch noch etwas Lisdorfer Erde enthalte, darum müsse man ihn gut waschen, erklärte sie den Fünftklässlern.

Lehrerin Marita Schmitt verteilt das Gemüse Und ehe der Minister kam und Kochschürzen verteilte, gab es noch eine kleine Gemüsekunde. Sellerie und Pastinaken waren vielen Kindern unbekannt. Einige berichteten sogar von ihren „Kochkünsten". Luca und Lilly halfen schon mal beim Suppenkochen mit und Alessio assistiert ab und an der Mutter beim Spaghettikochen und der Zubereitung von Hackfleischsoße. Dann ging es an die Arbeit: die Kartoffeln und Möhren schälen, den Lauch schneiden, Knoblauch fein hacken.

Minister Reinhold Jost beim Zwiebelschneiden

Recht kräftig musste Minister Jost sich auf das Küchenmesser stützen, um die dicke Sellerieknolle zu vierteln. Beim Zwiebelschneiden und späteren Andünsten im Topf mit Olivenöl musste auch Minister Reinhold Jost sich die Tränen wegwischen. Bald erfüllte die Küche der Duft des gedünsteten Gemüses. Marita Schmitts Schüler, bei denen einmal die Woche zwei Stunden Kochen auf dem Stundenplan steht, ließen in der Tat nichts anbrennen. Schmutziges Geschirr spülen, die Anrichte sauber wischen, wie die kleinen Heinzelmännchen wirbelten sie in der Küche. Dann endlich kam der große Moment: Die pürierte Kartoffelsuppe und die Waffeln wurden angereicht. Und plötzlich herrschte Stille in der Schulmensa. Gute Appetit-Wünsche waren zu hören. Und dann ein stolzer Minister, dem ebenso wie seinen fleißigen Kochassistenten das Essen mundete.
Schulleiter Hartmut Walla und Schulamtsleiterin Margit Jungmann waren voll des Lobes. Sie sehen sich in ihrem Konzept bestätigt, gesundes Essen in den Schulkantinen zu servieren und die Schüler dazu anzuhalten, dass sie auch zu Hause zum Kochlöffel greifen und ihre Familien überzeugen, wie toll Selbstgekochtes mit frischen Produkten schmeckt. Der Landkreis Saarlouis bemühe sich,  kontinuierlich das Schulverpflegungsangebot zu verbessern und orientiere sich nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), so Jungmann.

Minister Jost kocht mit Schülern

Minister Reinhold Jost und seine fleißigen Kochassistenten lassen nichts anbrennen.
Text und Fotos: Brigitta Schneider/pdl
Eingestellt am 10.10.2014