Landkreis Saarlouis legt saarlandweit erstmalig Kennzahlen vor – Saarlouiser Kreisverwaltung wirtschaftet im bundesweiten Vergleich gut

Veröffentlicht am: 17.10.2014

Bereits vor mehr als einem Jahr hat der Landkreis Saarlouis auf Initiative von Landrat Patrik Lauer seine Verwaltungsorganisation prüfen lassen. Damit übernimmt der Landkreis Saarlouis eine Vorreiterrolle im Saarland, denn erstmals wurde eine saarländische Kreisverwaltung als Ganzes auf Herz und Nieren untersucht.
Nun liegen die Ergebnisse der Verwaltungsorganisationsuntersuchung vor. Mehr als ein Jahr hat die renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (PwC) Kennzahlen berechnet, Vergleiche gezogen und Benchmarking betrieben. Nach eingehender Prüfung bescheinigte die PwC dem Landkreis Saarlouis im landes- sowie bundesweiten Vergleich einen hohen Grad an Wirtschaftlichkeit.
Saarlandweit hat der Landkreis Saarlouis den geringsten Personalaufwand, auch die Aufwendungen für die laufende Verwaltungstätigkeit sind unterdurchschnittlich, der Kreis wirtschaftet also günstig. Die Untersuchung zeigt aber auch Potentiale auf. 4,6% Personaleinsparungen, das heißt, 33 Stellen, die sich mit vielen Stellenanteilen auf alle Bereiche der Verwaltung verteilen, sind möglich, um die gesteckten Ziele zu erreichen. In den meisten Bereichen der Jugendhilfe liegt der Landkreis Saarlouis mit seinen Aufwendungen unter dem saarländischen Durchschnitt. Dennoch bestehen in einzelnen Bereichen noch Optimierungsmöglichkeiten. Das Gesamteinsparpotential für die Kreisverwaltung beziffert die PwC auf 3,171 Millionen Euro jährlich. Dieses kann in vollem Umfang ab 2018 erreicht werden. Landrat Lauer: „Im Interesse unserer Städte und Gemeinden wollen wir die aufgezeigten Optimierungspotentiale weitgehend ausschöpfen."
Besonders werden die Kreisfinanzen durch die stetig steigenden Sozialkosten belastet. „Das Gutachten zeigt deutlich, dass das Land seiner verfassungsmäßigen Pflicht nachkommen muss, für die angemessene finanzielle Ausstattung seiner kommunalen Seite zu sorgen." Lauer betont: „In der Kreisverwaltung gibt es Potentiale, die wir umsetzen werden. Die Untersuchung belegt aber ganz deutlich, dass nicht der Landkreis Saarlouis die finanzielle Misere seiner Städte und Gemeinden verschuldet hat, sondern dass diese der desolaten Finanzausstattung geschuldet ist."
Lauer ist überzeugt, dass es richtig war, sich der Organisationsuntersuchung zu stellen: „Unser Anspruch ist es, bürgerfreundlich und wirtschaftlich zu arbeiten. Wir stellen uns der Verantwortung angemessen mit Steuermitteln umzugehen. Wir haben alles offengelegt, denn die Bürger und nicht zuletzt unsere Gemeinden haben ein Recht darauf zu erfahren, wie wir wirtschaften." Die gründliche Analyse der aktuellen und künftigen Aufgaben der Kreisverwaltung und dem Grad ihrer Erfüllung neben einer Untersuchung der Organisationsstruktur bildeten die Kernpunkte der wissenschaftlichen Prüfung. „Anders als das sehr oberflächliche Papier der CDU ohne jegliche Aussagekraft  legen wir mit der Organisationsuntersuchung fachlich fundierte Kennzahlen und Benchmarks vor, die belastbare Basis für nachvollziehbare bundesweite Quervergleiche und Grundlage für eine sachliche Diskussion zwischen Land und kommunaler Seite bezüglich der Aufgabenerfüllung und ihrer Finanzierung sein werden", hält Lauer fest.
Nachdem die Organisationsuntersuchung Kreistag und allen Beschäftigten der Kreisverwaltung vorgestellt ist, beginnt der Umsetzungsprozess. „In manchen Bereichen können wir Effizienzsteigerungen erreichen, indem wir Strukturen anpassen oder neu ausrichten. Gemeinsam mit dem Kreistag, der Verwaltung und dem Personalrat werden wir nun einen Zeitplan erstellen und Maßnahmen umsetzen." Um die Optimierungsfortschritte zu dokumentieren, wird die Umsetzung ebenfalls von der PwC begleitet werden.  
PwC-Gutachtenübergabe an Landrat
Peter Jagnow (r.) überreicht Landrat Patrik Lauer (l.) den Abschlussbericht.

Text: Presseerklärung von Landrat Lauer
Foto: Brigitta Schneider
Eingestellt am 17.10.2014