Kreisarchiv und Ausstellung gut besucht

Veröffentlicht am: 28.10.2014

Das Interesse an der eigenen Geschichte wächst und immer mehr Menschen besinnen sich auf ihre Wurzeln und wollen diese erforschen, stellte Landrat Patrik Lauer bereits eine Stunde nach der Öffnung des Kreisarchivs für Besucher fest. Schon traditionell hatte die „Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.", deren 1. Vorsitzender der Landrat ist, anlässlich des Tages der offenen Tür zum Stöbern in der mit zirka 2500 Bücher und Schriften bestückten familienkundlichen Sammlung, zum Durchforschen der Totenbildchen-Sammlung, deren ältesten Exemplare ins Jahr 1860 zurück gehen, aber auch zum Besuch der Sonderausstellung „1. Weltkrieg" eingeladen.

Historisch ist auch die Stätte, an der die Sonderausstellung präsentiert wurde. Das Kreisständehaus, in den Jahren 1894/95 erbaut, ist das älteste und zugleich repräsentativste Dienstgebäude der Landkreisverwaltung. Im Obergeschoss, das viele Jahrzehnte als Wohnung für den jeweils amtierenden Landrat diente, erinnerte die „Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V." an das fürchterliche Kriegsgeschehen von 1914 bis 1918.  Sie zeigte aber auch auf, wie Propaganda für den Krieg gemacht wurde. Selbst das Abschiednehmen von der Familie wurde damals in schönen bunten Bildern dargestellt. Doch schon die nächsten Tafeln machten dem Besucher deutlich, wie sich die Kriegswirren entwickelten: Szenen aus dem „Feld", verwundete Soldaten im Lazarett, Sterben, Tod und Trauer, Not und Hunger, und Berichte vom Luftkrieg und dessen Auswirkungen. Abgerundet wurde die Ausstellung mit der „Bekanntmachung zum väterlichen Hilfsdienst". „Gerne stellen wir die Sonderausstellung auch Schulen zur Verfügung", erklärte  der 2. Vorsitzende Hans Peter Klauck.

Der Bücherflohmarkt, rund um den Sitzungstisch im Kreisständehaus aufgebaut, fand großen Zuspruch. Hier wurden nicht nur die vom Verein herausgegebenen Bücher und die Zeitschrift „Unsere Heimat" nachgefragt, sondern auch Raritäten, die es in keiner Buchhandlung mehr zu kaufen gibt. Helmut Grein wie auch Barbara Ames-Adler und die Vereinsmitglieder standen Rede und Antwort, wenn es darum ging, wie und wo man ansetzt, wenn es um die Erforschung der Familiengeschichte geht.
Ausgebucht war das  für Einsteiger und Fortgeschrittene angebotene kostenlose Seminar zum Genealogieprogramm OMEGA. Programmautor Dr. Boris Neubert, Hans Peter Klauck und Karl Oehms, Redakteur für Familienbücher und Leiter der Bezirksgruppe Trier der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, vermittelten den Teilnehmern den Einsatz des modernen Computerprogramms auf der Suche nach Spuren in der Vergangenheit.

„Die Resonanz des Tages der offenen Tür war sehr gut", sagt Geschäftsführerin Barbara Ames-Adler und hofft, dass es gelingen wird, auch jüngere Menschen für die familienkundliche Forschung zu begeistern. Mit 810 Mitgliedern ist die „Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V."  der mitgliederstärkste heimatkundliche Verein im Saarland, der aber auch zu den Vereinen zählt, die ihre erfolgreiche Arbeit generationenübergreifend fortführen möchten.  

Wer im Kreisarchiv Saarlouis vorbeischauen möchte, der hat dazu montags, dienstags, donnerstags und freitags von 14 bis 17 Uhr Gelegenheit.         

Rundgang durch die Ausstellung  
Landrat Patrik Lauer beim Rundgang durch die Ausstellung mit Hans Peter Klauck,

Barbara Ames-Adler, Sabine Kiefer und Helmut Grein (v.r.n.l.).


pdl/Text und Foto: Brigitta Schneider
Eingestellt am 28.10.2014