Klimadetektive im MPG unterwegs

Veröffentlicht am: 12.03.2013

47 Mädchen und Jungen aus den Klassen 5 bis 9 des Max-Planck-Gymnasiums lassen sich im Augenblick zu „Klima-Detektiven" ausbilden. Seit dem Herbst letzten Jahres sind sie in ihren Klassen dafür zuständig, dass die gemeinsam erarbeiteten Regeln für die Beleuchtung, die Belüftung und das Heizen der Klassen- und Funktionsräume eingehalten werden. Als Klimadetektive waren sie kürzlich im Schulhaus unterwegs.
Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung konnten die Klimadetektive sich an ihre Aufgaben machen. Zwei methodische Schulungen haben sie bereits hinter sich. Ralf Rupp vom Kreisbauamt führte sie in die Unterwelt des MPG, sprich die Heizungsanlagen für die einzelnen Gebäude des MPG ein. „Ich hätte nie gedacht, was für ein Aufwand erforderlich ist, dass wir warme Klassenräume haben" meinte Marion F. aus einer Klasse 7.
Besonders spannend war die Demonstration, wie den Heizenergieverlusten mit Hilfe einer professionellen Wärmebildkamera nachgespürt werden kann. Zur Vorbereitung hatten die Klimadetektive mit Lehrer Christoph Hort sich schon Gedanken gemacht, an welchen Stellen des Haupthauses am meisten Energie verloren geht. Herr Müller vom Energieberater-Netzwerk ging den Vermutungen der Schüler mit der Wärmebildkamera nach. Gemeinsam konnte man feststellen, dass z. B. das Max-Inn wärmetechnisch sehr viel besser abschneidet als das Haupthaus und dass insbesondere durch die Fenster und die metallenen Fensterrahmen viel Heizenergie verschwendet wird. Besonders beeindruckend war es, die Wirkung von offenstehenden Fenstern und den Türen im Eingangsbereich mit intensiven „Rot-Färbungen" auf der Kamera dokumentiert zu sehen. „Jetzt wissen wir", meint ein Schüler, worauf wir bei der Arbeit als Klimadetektive besonders zu achten haben". Einer wollte sogar die Wärmebildkamera ausleihen um mit seinem Vater zu Hause nachzuforschen, wie effektiv die Wärmedämmung im neugebauten Eigenheim funktioniert.

Info: Auf den Weg zur Prima-Klima-Schule hat sich das MPG schon im Herbst 2012 gemacht. Die Auftaktveranstaltung am 20. November band die ganze Schule in das Projekt der Prima-Klima-Schulen ein und hatte drei Elemente.

  • 1. Für die eintägige Aktion „Gros Pull" (= Dicker Pullover), waren die Heizungen sind an der Schule so eingestellt, dass die Raumtemperaturen um zwei Grad niedriger waren als üblich. Für diesen Tag bedeutete das eine Einsparung an Heizenergie von bis zu 12%. Natürlich hatten sich Schüler und Lehrer an diesem Tag sich entsprechend warm angezogen. Es sollte darauf aufmerksam gemacht werden, wie selbstverständlich es ist, dass man in Innenräumen die Jahreszeiten mit schwankenden Außentemperaturen nicht zu beachten braucht.
  • 2. Besonders spektakulär war die Demonstration der Energieerzeugung durch Muskelkraft. Im Lichthof waren am Aktionstag „Prima-Klima-Schule „Energie-Fahrräder" aufgebaut. Mit diesen Rädern konnte durch fleißiges Treten Energie erzeugt und gemessen werden.6 Klassen traten in einem Wettbewerb gegeneinander an: Welche Klasse kann innerhalb von 20 Minuten die größte Energiemenge „erstrampeln".
  • 3. Die Klimadetektive erhielten an diesem Tag ihre Ausweise und wurden in ihr Amt durch Christoph Hort und Christoph Kastner, beide Lehrer am MPG, eingeführt. Sie sollen zusammen mit den Ingenieuren des Kreisbauamtes und den Hausmeistern in diesem Winter der Verschwendung von Licht- und Heizenergie auf die Spur kommen.

Heizungsanlage im MPG

Klimadetektive erkunden mit Lehrer Christoph Hort (l.) und Ralf Rupp (hinten rechts) den Heizungskeller der Schule.

Text und Foto: Jürgen Hannig

Fotohinweis Startseite: Klimadetektive im Selbsttest mit der Wärmebildkamera.
Foto: Patrick Müller