Genealogentag 2013: Genealogie ohne Grenzen – Généalogie sans frontières

Veröffentlicht am: 17.10.2013

Das Wissen um die eigene Herkunft interessiere die Menschen umso mehr, je älter sie würden. Sie hätten dann die Zeit zu akribischen Nachforschungen", stellte Landrat Patrik Lauer, 1. Vorsitzender der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis bei der Eröffnung des Genealogentages fest. Das Motto „Genealogie ohne Grenzen - Généalogie sans frontières" hatte über 20 Vereine aus dem Saar-Lor-Lux-Raum im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Saarlouis vereint. Sie präsentierten ihre Forschungsarbeit, tauschten sich untereinander aus und zeigten, welche modernen technischen Errungenschaften der klassische Familienforscher inzwischen nutzt, um die Spuren der Vorfahren zu erkunden.
Saarlouis sei der perfekte Ausgangsort für die grenzüberschreitende Ahnenforschung, merkte Schirmherr und Europaabgeordneter Jo Leinen an. Armut und Kriege hätten die Menschen früher dazu gezwungen, die alte Heimat zu verlassen und in der Ferne eine neue Bleibe zu finden. Oftmals seien die Spuren durch die Grenzen verwischt worden, aber die Genealogen machten sie wieder auffindbar. Leinen lobte die Arbeit der Genealogen und meinte hinsichtlich der ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft stehenden Veranstaltung, dass die Vereine mit dazu beitragen, ein Stück Europa zu erforschen.
„Genealogie kennt keine Grenzen", bestätigte Hans Peter Klauck, stellvertretender Vorsitzender der Heimatkunde-Vereinigung. Er verwies auf zwei neue Publikationen, die Bände 52 und 53 in der Reihe „Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis" und angrenzenden Gebieten." Hans-Gerd Dauster und Bernd Winter haben ihr Werk über die Auswanderungen aus der Saargegend in die französischen Industriegebiete um Gisors und Nonancourt fertiggestellt, und Thomas Webers hat das Einwohnerbuch „Fremersdorf und Eimersdorf 1600 bis 1903" vollendet. Außer Pachten sei der Landkreis nun genealogisch komplett erfasst, resümiert Klauck.
Die Besucher hatten darüber hinaus im Foyer des Landratsamtes Gelegenheit, antiquarische Literatur rund um Kunst, Geschichte und Familienkunde zu erwerben. Reinschauen, studieren, notieren und fotokopieren, das war im Kreisarchiv erlaubt. Barbara Ames-Adler, Helmut Grein und weitere Mitarbeiter der Vereinigung gaben den zahlreichen Besuchern, die gerade erst das Interesse an der Ahnenforschen entdeckt haben, gerne Ratschläge. Wie aus einer Handvoll Totenbilder eine große und inzwischen sehr bedeutende Sammlung wurde, das erklärten Jakob Klein und Rudolf Zenner.

Genealogentag 2013
Schirmherr Jo Leinen (3.v.l.) und Landrat Patrick Lauer besuchen in Begleitung des Vorstandes der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis den Stand des Cercle Généalogique de Moselle-Est.
pdl/Foto: Brigitta Schneider
Einstellungsdatum: 17.10.2013