Landrat Patrik Lauer verleiht erstmals Ehrenorden für besondere karnevalistische Verdienste
Im Saarlouiser Landratsamt sind am Sonntag in feierlichem Rahmen die ersten drei Ehrenorden des Landrates für besondere karnevalistische Verdienste verliehen worden. Mit dem neuen Orden will der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer herausragendes Engagement im Karneval würdigen.
Landrat Patrik Lauer (links) und VSK-Regionalvertreter und Laudator Michael Schleich (rechts) mit den drei glücklichen ersten Ordensträgern, Sandra Theobald (Rot Weisse Funken Saarwellingen, Zweite von links), Irma Schnur (Aschbacher Narrekäpp, Dritte von links) und Dominik Trenz (Hansenberger Erdbeernarren, Zweiter von rechts). Landrat Patrik Lauer und Michael Schleich gehörten auch zur insgesamt fünfköpfigen Ehrenorden-Jury. Foto: Landkreis Saarlouis - Yannick Hoen Jede Menge glückliche Gesichter, sichtlich stolze Ordensträger, Freudentränen und ein festlich-fröhlicher Rahmen: Die erste Verleihung des neuen Ehrenordens des Landrates für besondere karnevalistische Verdienste im Landkreis Saarlouis war ein voller Erfolg. Mehr als 100 Gäste – darunter vor allem Karnevalistinnen und Karnevalisten aus der Region – verfolgten die Veranstaltung im Großen Sitzungssaal des Saarlouiser Landratsamtes. Bei dieser wurden Irma Schnur (Aschbacher Narrekäpp), Sandra Theobald (Rot Weisse Funken Saarwellingen) und Dominik Trenz von den Hansenberger Erdbeernarren für ihr herausragendes freiwilliges und ehrenamtliches Engagement im Karneval ausgezeichnet. Für die passende musikalische Untermalung und beste Faasend-Stimmung einen Tag nach dem offiziellen Start in die karnevalistische Session sorgten die Formation „Gugge Mol“ und die Band „Dreierpasch“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Louisa Schlang.
Der Hausherr, Landrat Patrik Lauer, stellte in seiner Begrüßung heraus, welch besonderen Stellenwert die Faasend hat: „Sie verbindet auf perfekte Weise Gemeinschaft, Gesellschaft und Humor. Und sie bringt Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft zusammen, um gemeinsam friedlich zu feiern.“ Der Karneval habe eine ganz elementare Bedeutung für die Gesellschaft.
Die, die sich eben in so besonderer Weise für dieses Brauchtum einsetzen, will er nun jährlich mit dem neuen Orden auszeichnen – als Ergänzung der bestehenden Würdigungen des ehrenamtlichen Engagements ohne die Bindung an teilweise sehr hohe Voraussetzungen anderer Ehrungen. Landrat Lauer: „Diese Veranstaltung soll auch die in den Mittelpunkt stellen, die zu oft im Schatten bleiben: die Planer, die Künstler, die Organisationstalente – ohne euch kein Rathaussturm, ohne euch kein Umzug, ohne euch keine Kappensitzungen. Unsere Faasend lebt von eurer Kreativität, eurem Einsatz und der puren Freude, die ihr in die Gemeinschaft bringt. Diese Veranstaltung ist deshalb auch eine Auszeichnung für euch alle: Sie ist ein Hoch auf das karnevalistische Engagement, das unseren Landkreis Saarlouis auszeichnet.“
Die fünfköpfige Jury bildete gemeinsam mit Kultur-Staatssekretärin Jessica Heide den verkleinerten Elferrat bei der Ehrenorden-Verleihung im Landratsamt. Von links: VSK-Ehrenpräsident Horst Wagner, VSK-Jugendregionalvertreterin Lara-Sophie Masloh, VSK-Präsident Stefan Regert, VSK-Regionalvertreter Michael Schleich, Landrat Patrik Lauer und Staatssekretärin Jessica Heide. Foto: Landkreis Saarlouis - Yannick Hoen Kultur-Staatssekretärin Jessica Heide und der Präsident des Verbandes saarländischer Karnevalsvereine (VSK), Stefan Regert, lobten ebenfalls diesen wichtigen Einsatz für die Gemeinschaft in ihren Grußworten – und unterstrichen, wie wichtig es ist, dieses Brauchtum zu pflegen und zu erhalten.
Auf die Ausschreibung zum ersten Ehrenorden hatten elf der insgesamt 32 angesprochenen Vereine jeweils eine Person nominiert. Danach hatte die Jury – neben dem Landrat waren hier auch der VSK-Regionalvertreter Michael Schleich, die VSK-Jugendregionalvertreterin Lara-Sophie Masloh, VSK-Präsident Stefan Regert und VSK-Ehrenpräsident Horst Wagner vertreten – die drei ersten Ordensträger ermittelt. Großer Wert wurde hier auf „besonderes und dauerhaftes Engagement im Karneval im Landkreis Saarlouis“ gelegt. Wichtig waren auch außergewöhnliche Verdienste für das Brauchtum oder für den Verein und ehrenamtliche Leistungen über viele Jahre hinweg, als herausragendes Beispiel gelebter Menschlichkeit und Solidarität.
Alle Nominierten konnten hier punkten, die Jury zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der genannten Karnevalisten. Am Ende hatten dann Irma Schnur, Sandra Theobald und Dominik Trenz die Nase vorn.
VSK-Regionalvertreter Michael Schleich ging in seinen sympathisch vorgetragenen Laudationen auf das herausragende Tun aller drei Ausgezeichneten ein. So überzeugte Irma Schnur unter anderem mit insgesamt 47 Jahren Engagement für die saarländische und Aschbacher Faasend, mit ihrer engagierten Mitgliedschaft in drei Aschbacher Karnevalsvereinen – in zwei dieser drei Vereinen im Vorstand, in allen Vereinen in der Bütt. Zudem war sie Gründungsmitglied von zwei Vereinen. Sie könne allen durch ihre Büttenreden ein großes Lachen ins Gesicht zaubern, sagte Michael Schleich – und lobte auch ihre ruhige, besonnene Art und ihre Fähigkeit, immer die richtigen Impulse zu setzen und aktiv die Jugend im Verein zu unterstützen. Für ihr einzigartiges Engagement werde sie von ihren Mitstreitern quasi auf Händen getragen.
Landrat Patrik Lauer bei seiner Ansprache an die Gäste. Foto: Landkreis Saarlouis - Yannick Hoen Ganz besonders ist auch der Einsatz von Sandra Theobald von den Rot Weissen Funken Saarwellingen, die als Nächste den Orden aus den Händen des Landrates erhielt. Lobend erwähnt wurde vor allem die große Vielseitigkeit der sichtlich stolzen Preisträgerin. Tänzerin, Trainerin, Betreuerin, Mitglied im Vorstand, voller Einsatz für die Straßenfaasend, und und und, quasi „Mädchen für alles“. In nun fast 40 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit hat Sandra Theobald schon viel gemacht, das zeigten die Ausführungen von Laudator Michael Schleich. Das alles belohnte die Jury mit dem Ehrenorden.
Freudentränen gab’s beim Dritten im Bunde der glücklichen Ordensträger, Dominik Trenz von den Hansenberger Erdbeernarren. Auch er, das wurde in den Ausführungen deutlich, ist in vielerlei Hinsicht im Karneval tätig – vor allem im Kreativ-Bereich. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, das Amt der Erdbeernarrenkönigin zu schaffen und mit Leben zu füllen, erfuhren die Anwesenden. So habe er eine fortschrittliche Entwicklung des Vereines forciert. Egal, ob es um die Geschäftsführung, die Organisationsleitung, das Königinnenstyling oder die Entwicklung neuer Logos und Pins und vieles mehr geht – Trenz zeigt in vielerlei Hinsicht großen Einsatz. Und auch das belohnte die Jury mit dem neuen Ehrenorden des Landrates, den Trenz ebenso wie Irma Schnur und Sandra Theobald stolz trugen.