Forschung zum römischen Bergbau in Wallerfangen im Landratsamt Saarlouis vorgestellt

Veröffentlicht am: 24.01.2024

Bergbau Wallerfangen 1Dr. Gabriele Körlin ging in ihrem Vortrag unter anderem auch auf den Zusammenhang zwischen dem römischen Bergbau und heutigen Straßennamen im Wallerfanger Ortsteil St. Barbara ein. Foto: Landkreis Saarlouis - Yannick Hoen. Im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Saarlouis drehte sich kürzlich alles um das „Wallerfanger Blau“: Die Montanarchäologin Dr. Gabriele Körlin sprach über ihre Forschung zum römischen Bergbau in Wallerfangen. Im Zentrum der Begierde der alten Römer stand damals insbesondere das Azurit – ein Mineral, dessen strahlend blaue Farbpigmente unter anderem zu Wand- und Malfarbe sowie Kosmetik weiterverarbeitet wurden.
 
Gemeinsam mit weiteren Forschenden hat Dr. Körlin im Auftrag des Deutsche Bergbau-Museums (DBM) Grabungen in der Gaugemeinde durchgeführt. Die Ergebnisse ihrer Forschung hielt sie im Buch „Das Imperium macht Blau – Der römische Bergbau in Wallerfangen“ fest, welches jüngst im Landratsamt vorgestellt wurde. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis sowie dem Verein für Heimatforschung Wallerfangen durchgeführt.

„Dass der Landkreis Saarlouis eine reiche Bergbaugeschichte besitzt, ist allseits bekannt. Allerdings wird hierbei zumeist das letzte Viertel des vergangenen Jahrtausends thematisiert. Dass aber bereits die alten Römer bei uns unter Tage tätig waren, verblüfft und fasziniert gleichermaßen“, so Landrat Patrik Lauer in seiner Begrüßungsrede. 

Landrat Lauer verwies zudem auf den Emilianusstollen – ein Besucherbergwerk im Wallerfanger Ortsteil St. Barbara, in dem das römische Erbe hautnah erlebt werden kann. Während dieser im 20. Jahrhundert maßgeblich durch den Montanarchäologen Prof. Dr. Gerd Weisgerber erforscht wurde, Bergbau Wallerfangen 2Rund 80 Gäste fanden sich zum Vortrag im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Saarlouis ein. Foto: Landkreis Saarlouis - Yannick Hoen. konzentrierten sich die Grabungen von Dr. Körlin in den vergangenen Jahren auf den nahegelegenen Stollen Bruss. 

Prof. Dr. Wolfgang Adler, der beim Landesdenkmalamt des Saarlandes unter anderem für die Bodendenkmalpflege im Kreis Saarlouis zuständig ist, dankte in seinem Grußwort den Forschenden und den vielen Unterstützenden für diesen „Meilenstein in der Erforschung des römischen Bergbaus“. Er fügte hinzu: „Montanarchäologie ist eine der körperlich und psychisch anspruchsvollsten Disziplinen im Ausgrabungswesen“.

Im Anschluss an die einleitenden Worte weihte Dr. Körlin die rund 80 anwesenden Gästen auf anschauliche Weise in die Geheimnisse des alten Bergwerkes ein. In ihrem Vortrag stellte sie unter anderem dar, in welcher Form die römischen Bergleute den Azurit abgebaut haben, wie die damalige Arbeitssicherheit unter Tage aussah und auf welche Weise die Bergleute den typischen Problemen des Bergbaus begegneten. 

Führungen durch den Emilianusstollen können bei der Tourist-Info des Landkreises Saarlouis (Tel.: 06831-444449) gebucht werden. Die Besichtigungen werden von den Gästeführern Helmut Grein und Gilbert Jaeck durchgeführt.