„Saarlouis – eine neue Heimat für Flüchtlinge?“ –Martin-Luther-King-Schüler drehen Film über die aktuelle Flüchtlingssituation

Veröffentlicht am: 23.11.2015

Die Martin-Luther-King-Schule in Fraulautern hat ein großes Ziel: Sie möchte bald das Siegel „Schule ohne Rassismus" tragen, das von der Landesregierung an engagierte Schulgemeinschaften überreicht wird. Die Chancen stehen gut, viele erfolgreiche Integrationsprojekte wurden dort schon auf die Beine gestellt. Das Neuste in Kooperation mit dem Adolf-Bender-Zentrum. Ein von Schülern der Klassenstufen neun und zehn und Projektleiterin Katharina Klasen gedrehte Dokumentation erzählt die Geschichten junger, syrischer Flüchtlinge und klärt auf über die aktuelle Flüchtlingssituation in der Welt, in Deutschland und zuhause in Saarlouis. Dazu haben sich die jungen Regisseure unter anderem auf gemacht in die Staatskanzlei des Saarlandes, ins Saarlouiser Landratsamt und haben auch in den eigenen Räumen mal genauer nachgefragt. Wie viele Menschen sind auf der Flucht? Und warum? Wer darf in Deutschland bleiben? Und wie werden die Menschen untergebracht? Die Antworten darauf konnten Laura Mayer, Jessica Rau und Julius von Hobe ihren Interviewpartnern vor der Kamera schnell entlocken. Aber sie wollten noch mehr wissen: Was können wir (Politiker, Lehrer, Mitschüler) konkret tun, um Flüchtlingen zu helfen? Sich gründlich über die derzeitige Situation zu informieren, das sei ein erster ganz wichtiger Schritt, sagte Landrat Patrik Lauer anlässlich der Filmpremiere: „Integration heißt für uns auch Ehrlichkeit im Umgang mit Neuem: damit meine ich vorurteilsfrei zu sein, keine Ressentiments und damit Plattformen für Fremdenfeindlichkeiten zu schaffen." Für ihr Filmprojekt habe die Schule den idealen Partner gefunden.  „Das Adolf-Bender-Zentrum setzt sich ein für demokratische Bildung und interkulturelle Verständigung im Jugendbereich - und das schon seit vielen Jahren", lobte Lauer. Ein ganzes Jahr lang haben die zehn Schüler diskutiert, am Drehbuch gebastelt, gefilmt und dabei auch viel über ihre neuen Mitschüler gelernt. Einige davon kamen im Film zu Wort: Es sei für ihn am Anfang sehr schwer gewesen in Deutschland und in der neuen Schule, erzählt der junge Syrer Antonius Antipas. Unfreiwillig musste er seine Heimat vor einigen Monaten verlassen: „Wenn dein Zuhause durch einen Krieg zerstört wird, dann suchst du dir ein neues Land, das dich umarmt."Der 35-minütige Film „Saarlouis - eine neue Heimat für Flüchtlinge?"  ist innerhalb des Aktionsprogramms Jugendhilfe-Schule-Beruf des Landkreises Saarlouis entstanden und kann auf der Plattform Youtube unter folgendem Link aufgerufen werden: https://www.youtube.com/watch?v=FgQVFk_0jhU

Flüchtlinge-Film MLK


Bei der Filmpräsentation waren die Protagonisten von vor und hinter der Kamera mit dabei.

Saarlouis, 23. November 2015
Text/ Fotos: Lara Kühn