Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag des Stauffenberg-Attentats
Veröffentlicht am:
09.09.2019

Anlässlich des 75. Jahrestages dieses Attentats führte das Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach zusammen mit dem Landeskommando Saarland der Bundeswehr und unter der Schirmherrschaft des Saarländischen Landtagspräsidenten am 5. September eine Gedenkveranstaltung für geladene Gäste im Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lebach durch.
Im Rahmen dieser Gedenkstunde enthüllte Landtagspräsident Stephan Toscani zusammen mit dem Bürgermeister der Garnisonsstadt Lebach, Klauspeter Brill, und in Anwesenheit der Schulleiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums – Oberstudiendirektorin Heidemarie Schwindling und dem Kommandeur des Landeskommando Saarland – Oberst Klaus Peter Schirra die drei Meter hohe und rund 1,5 Tonnen schwere Stahlskulptur „Im Widerstand“ zur Erinnerung an die Frauen und Männer im Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf dem Gelände des Lebacher Gymnasiums.
Schülerinnen und Schüler der AG „Erinnerungsarbeit“ präsentierten im Verlauf der Gedenkveranstaltung zwei ihrer selbst entwickelten Projekte: „Wie wir uns erinnern“ und „Verantwortung für die Zukunft“. Die vorgetragenen Texte wurden von den engagierten Schülerinnen und Schülern der AG selbst verfasst. Musikalisch untermalt wurde die Gedenkveranstaltung von der Musik-AG „Voices and Piano“ sowie dem Kammerchor des Geschwister-Scholl-Gymnasium Lebach.
Der Kommandeur des Landeskommando Saarland, Oberst Klaus Peter Schirra, betonte in seiner Begrüßung: „Die moralische Dimension – der „Aufstand des Gewissens“ – des Attentats vom 20. Juli 1944 ist zeitlos und hochaktuell. Denn hier leuchtet ganz klar die geistige Fähigkeit des Menschen auf, Recht von Unrecht zu unterscheiden und in aller Konsequenz dem eigenen Gewissen zu folgen. Oder um es mit Bertolt Brecht als Leitmotiv für uns alle zu formulieren: ‚Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht‘.“
Die Schulleiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, Oberstudiendirektorin Heidemarie Schwindling, hob hervor: „Was wir ganz sicher aus der Geschichte des Widerstandes und der Männer u

Der Großneffe von Carl-Hans Graf von Hardenberg der zum engsten Kreis der Verschwörer um Graf von Stauffenberg gehörte, Felix Graf von Hardenberg, hielt die Gedenkrede an die Frauen und Männer im Widerstand. Er erinnerte daran, dass „viele hohe Militärs Hitlers Kriegspolitik damals teilten. Dadurch boten sich wieder berufliche Aufstiegschancen und die ersehnte Perspektive, aus dem Versailler Vertrag auszusteigen. Daneben aber gab es von Anfang an Ansätze in anderer Richtung. Mein Großonkel Carl-Hans Graf von Hardenberg zählte zur kleinen Anzahl Offiziere, die von Beginn an bewusste Gegner des Regimes waren. Seit Herbst 1943 bereitete er gemeinsam mit Henning von Tresckow und Claus Schenk Graf von Stauffenberg systematisch den Umsturzversuch vor, der die nationalsozialistische Herrschaft beseitigen sollte.“
Landtagspräsident Stephan Toscani appellierte in seiner Ansprache an die Schülerinnen und Schüler: „Engagiert Euch für unsere rechtsstaatliche Demokratie. Lasst nicht zu, dass die Menschenwürde von Mitbürgerinnen und Mitbürgern verletzt wird, weil sie eine andere Hautfarbe haben, eine andere Religion, eine andere sexuelle Orientierung etc. Lasst den Hass und die Verrohung der Sprache nicht zu. Erinnert Euch daran, was in die dunkelsten Zeiten unserer deutschen Geschichte geführt hat und lernt daraus für die Zukunft. Denn es ist: Eure Demokratie. Euer Land. Eure Zukunft.“

Berichterstattung: Geschwister-Scholl-Gymnasium
Bildquellen: Bundeswehr/Sascha Jung