Hilfe für ukrainische Flüchtlinge in Bochnia/Polen aus dem Landkreis Saarlouis
Vor den Schrecken des Krieges in ihrem Heimatland flüchten die Menschen aus der Ukraine derzeit in Scharen. Viele von ihnen suchen Hilfe und Schutz im Nachbarland Polen. Auch in Bochnia im Südosten Polens, etwa 200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, sind schon sehr viele Ukrainerinnen und Ukrainer angekommen.
v.l.n.r. Landrat und Präsident des Partnerschaftsvereins Saarlouis-Bochnia, Patrik Lauer, Hermann Zenner (1. Vorsitzender), Michael Mansion (Schriftführer), Sabine Steinbach (Delegierte des Landkreises) Ursula Link (Beisitzerin), Jürgen Pohl (2. Vorsitzender) und Gerd Rupp (Schatzmeister). Foto: LK/SLS Yannick Hoen
In ihrer schwierigen Situation bekommen die Menschen auch vielfältige Hilfe aus dem Landkreis Saarlouis. Der Partnerschaftsverein Saarlouis-Bochnia e.V. unterstützt seinen Partnerverein in Bochnia bei dessen humanitärer Hilfe für die Flüchtlinge - mit eigenen Mitteln, aber auch mit Spenden der Kreistagsmitglieder. Außerdem rufen der Landkreis Saarlouis und der Partnerschaftsverein Saarlouis-Bochnia gemeinsam zu Spenden auf.
Der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer, der auch Präsident des Partnerschaftsvereins Saarlouis-Bochnia ist, steht in engem Austausch mit den polnischen Freunden, speziell auch mit seinem polnischen Landratskollegen Adam Korta. Er berichtet: „In Bochnia werden täglich hunderte von Flüchtlingen empfangen, versorgt und zumeist in Privathäusern untergebracht. Auch weiterreisende Flüchtlinge können sich hier erholen und werden mit dem Nötigsten versorgt. Unsere Partner in Polen stehen vor der Aufgabe, in der kalten Jahreszeit Menschen aus einem Nachbarland unterbringen und versorgen zu müssen, deren Kultur ihnen vertraut ist, aber es bleibt eine große (und teure) Herausforderung, die nicht nur mit Improvisation zu bewältigen ist und auch länger dauern kann. Deswegen ist es wichtig, dass wir alle zusammen diesen Menschen nach Kräften helfen!“
Der Saarlouiser Verein hat deswegen beschlossen, zunächst 1000 Euro aus dem Vereinsvermögen als Soforthilfe an den polnischen Partner zu überweisen, damit vor Ort die benötigten Hilfsmittel für die Flüchtlinge beschafft werden können. Zu diesem Betrag kommen auch noch Spenden der Mitglieder des Kreistages. Diese hatten sich nämlich bei der jüngsten Sitzung am 15. März einstimmig dafür ausgesprochen, ihr Sitzungsgeld ebenfalls für diesen Zweck zu spenden.
Zudem bitten der Kreis und der Partnerschaftsverein um Spenden für die ukrainischen Flüchtlinge, die in Bochnia ankommen und versorgt werden. Gespendet werden kann, mit dem Verwendungszweck „VG 9577 Spende Ukraine“, an den Landkreis Saarlouis, IBAN DE67593501100000041889, BIC: KRSADE55XXX. Besteht der Wunsch einer Spendenbescheinigung, so wird gebeten, eine Mail an amt21@kreis-saarlouis.de (mit Angabe der Adresse) zu senden.
Die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Saarlouis und dem Landkreis Bochnia in Polen besteht nun schon seit 20 Jahren. Beide Kreise sowie die Partnerschaftsvereine wollten das im vergangenen Jahr eigentlich angemessen feiern, was pandemiebedingt nicht möglich war. Und nun sind die Partner mit einer Situation konfrontiert, mit der sie alle nicht gerechnet hätten. Doch die Hoffnung, das lange Bestehen der Partnerschaft in naher Zukunft gebührend zu würdigen, besteht weiterhin.