Landkreis präsentiert am Tag des offenen Denkmals 2025 historische Orte und Bauwerke
Am Sonntag, den 14. September 2025, öffnet der bundesweite Tag des offenen Denkmals wieder Türen und Tore zu historischen Gebäuden, Anlagen und Orten, die sonst oft verborgen bleiben. Unter dem Motto „Wert voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ rückt die Aktion in diesem Jahr die besondere Bedeutung von Denkmalen und Denkmalpflege in den Mittelpunkt.
Denkmalgeschützte Bauten und Orte sind mehr als nur alte Steine. Sie sind gebaute Geschichte und gelebte Erinnerung. Sie stiften Heimat, Identität und vermitteln Werte, die weit über Generationen hinausreichen. Ohne ihren Schutz und ihre Pflege ginge nicht nur bedeutendes kulturelles Erbe verloren, sondern auch wertvolles Wissen, handwerkliche Traditionen und ein wichtiger Teil unserer gemeinsamen Lebensumwelt.
Der Tag des offenen Denkmals macht sichtbar, wie unverzichtbar diese Schätze für unsere Gesellschaft sind. Sie sind für uns alle schlichtweg „wert voll“, unbezahlbar und unersetzlich.
Folgende Denkmäler nehmen im Landkreis Saarlouis teil:
Ort: Festung Saarlouis, 66740 Saarlouis, Ravelin V, Ecke Vaubanstraße/Anton-Merziger-Ring
Führung: 14 Uhr (Dauer ca. 2 Stunden)
Ansprechpartner: Jürgen Baus, 06831/443-332, baus@saarlouis.de
Foto: Jürgen Baus
Die Festung Saarlouis wurde zwischen 1680 und 1686 nach Plänen von Sébastien Vauban unter Ludwig XIV. erbaut und nach 1815 von Preußen weiter ausgebaut. Vor etwa 25 Jahren begann die Stadt Saarlouis mit der Sanierung und Rekonstruktion der historischen Anlagen. Wichtige Maßnahmen des 45-Punkte-Programms waren die Wiederherstellung des Hornwerksgrabens, die Rekonstruktion des Ravelin V, die Sanierung der Vauban-Insel und der Bastion VI sowie die Einrichtung eines kleinen Ausstellungsraums. Die Arbeiten wurden durch EU-Fördermittel, das Bund-Länder-Programm zur Städtebauförderung und kommunale Mittel unterstützt.
ACHTUNG! Folgende Führung kann aufgrund der Entschärfung der gefundenen Weltkriegsbombe nicht stattfinden:
Ort: Alter Friedhof, 66740 Saarlouis-Lisdorf, Walter-Bloch-Straße
Führung: 10 Uhr (Dauer ca. 1,5 Stunden)
Ansprechpartner: Helmut Grein, 0160/5230990, info@helmut-grein.de
Der Alte Friedhof in Saarlouis wurde 1773 angelegt und steht heute unter Denkmalschutz. Er umfasst den historischen Teil, den allgemeinen Teil, den Garnisonsfriedhof und den jüdischen Friedhof. Die Grabstätten dokumentieren die Begräbniskultur vom 18. Jahrhundert bis heute und spiegeln die wechselvolle Geschichte der Stadt im deutsch-französischen Grenzraum wider. Bei Führungen werden markante Grabmale bekannter Familien, Persönlichkeiten und Soldaten vorgestellt, sodass der Friedhof als unersetzliches Zeugnis der Stadtgeschichte erlebbar wird.
Ort: Katholische Pfarrkirche St. Martin, 66780 Rehlingen-Siersburg, Dechant-Held-Straße 1
Führung: 16 Uhr (Dauer ca. 1,5 Stunden)
Ansprechpartnerin: Giusy Vella, 06831/444-426, giusy-vella@kreis-saarlouis.de
Foto: Giusy Vella
Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Siersburg, 1758 als einfache Saalkirche errichtet und 1912/13 von dem Trierer Architekten Peter Marx im neobarocken Stil erweitert, hat eine bemerkenswerte Ausstattung, zu der vor allem der aus der Aachener Elisabethhospitalkirche stammende Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert beiträgt. Die 1916 konsekrierte Kirche mit ihrer neobarocken Ausstattung aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zeigt sich mit dem reichen Bild- und Figurenschmuck und der weiteren Ausstattung vom 18. bis zum 20. Jahrhundert als „wert-volles“ Gotteshaus im Niedtal.
Ort: Teufelsburg, 66802 Überherrn, Dürener Straße (Richtung Ittersdorf)
Führungen: (15 & 16 Uhr)
Programm: 14-17 Uhr Live-Musik mit der Band „Acoustic Mealtime“, Speisen und Getränke wie Crêpes, Kaffee und Kuchen
Ansprechpartner: Fördergemeinschaft der Teufelsburg e.V. christofleinen@web.de
Die Burg Neufelsberg, auch Teufelsburg genannt, wurde vermutlich zwischen 1354 und 1390 erbaut und 1676 zerstört. Seit 1964 wurden Teile wiederaufgebaut, und ein kleines Burgmuseum zeigt Fundstücke, Ritterrüstungen und mittelalterliche Gegenstände. Auf dem Weg zur Burg kann man einen Teil des größten zusammenhängenden Akazienwaldes der Saar-Lor-Lux-Region durchqueren. Von der Burgspitze bietet sich ein weiter Blick ins mittlere Saartal, weshalb sie auch als „schönste Terrasse des Saarlandes“ gilt.
Ort: Historisches Museum Wallerfangen, 66798 Wallerfangen – neuer Museumsgarten mit Exponaten aus vier Epochen
Führungen: 10:30 mit Dr. Peter Winter, 14 Uhr mit Friedel Jacob, Stefan Michelbacher, im Anschluss an beide Führungen ist der Besuch des Historischen Museums möglich
Ansprechpartner: Stefan Michelbacher, sjm111@t-online.de
Foto: Oliver Morguet
Der Museumsgarten des Historischen Museums wurde 2021 bis 2024 mit EU-LEADER-Mitteln neu gestaltet. Dabei wurden das Hauswirtschaftsgebäude und der ehemalige Schweinekoben saniert und für Vorträge, Sonderausstellungen und Workshops geöffnet. Der Garten ergänzt die Dauerausstellung mit Außenexponaten aus vier Epochen und bietet im Sommer Veranstaltungsflächen sowie eine barrierefreie Toilette. Im Fokus der Führungen stehen bedeutende Exponate wie Rudimente des gallorömischen Quellheiligtums Sudelfels, frühromanische Bauskulpturen von der Humburg, barocke Kreuzwegfiguren vom Oberlimberg und eine spätmittelalterliche Grabplatte aus Wallerfangen.
Ort: Römisches Quellheiligtum Ihn-Sudelfels, 66798 Wallerfangen-Ihn, An der L 354
Führung: 15 Uhr mit Dr. Barbara Ames-Adler (Dauer ca. 1 Stunde)
Ansprechpartnerin: Giusy Vella, 06831/444-426, giusy-vella@kreis-saarlouis.de
Foto: Yannick Hoen
Der gallorömische Tempelbezirk am Sudelfels bei Ihn und Niedaltdorf ist ein bedeutendes Zeugnis antiker Religionspraxis und ein identitätsstiftender Ort der Heimat. Besucher erkennen hier den Charakter eines heiligen Ortes in römischer Zeit.
Ort: Stahl-Skulptur „Viewpoint“ von Richard Serra am Kreisel der Dillinger Hütte, 66763 Dillingen, Uferstraße, 14-18 Uhr
Führungen: 16:00 Uhr & 17:30 Uhr (je 30 Minuten) mit Begleitprogramm
Der amerikanische Bildhauer Richard Serra arbeitete viele Jahre lang mit den Blechen und dem Know-how der Dillinger Hütte. Diese schenkte die eigens für den Kreisel in Dillingen entworfene Skulptur "Viewpoint" 2006 der Stadt Dillingen/Saar als Zeichen der Verbundenheit zwischen dem Unternehmen und der Stadt. Die Skulptur besteht aus zwei parallel zueinander geneigten Elementen, die sich jeweils aus drei Blechen zusammensetzen. Die reale Breite beträgt 13 Meter, das Gesamtgewicht 104 Tonnen.
Ort: Kirche zu den Heiligen Schutzengeln, 66787 Wadgassen-Schaffhausen, Girststraße 23
Programm: umfangreiches Begleitprogramm zwischen 14 und 17 Uhr
Die Kirche zu den Heiligen Schutzengeln wurde 1933-34 im modernen Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut. Ihre Besonderheit liegt vor allem in der Baukonstruktion: Der Stahlskelettbau wurde als Längsbinderkirche errichtet, die als Raumidee im Kontext der liturgischen Reformbewegung einen stützenfreien, aber dennoch basilikalen Sakralraum ermöglichte. Gehäuft trat diese innovative Bauweise ab Ende der 20er Jahre in industriell geprägten Regionen auf, in denen einerseits ein starkes Bevölkerungswachstum neue Kirchen erforderte, andererseits Stahl und stahlverarbeitende Unternehmen günstig und in der Nähe verfügbar waren. Weitere Besonderheiten der Schutzengelkirche sind die Glasfenster der 50er Jahre mit Engelsmotiven von F.X.W. Braunmiller sowie künstlerische Ausstattungsteile von Ernst Alt.
Ort: Torhaus Abtei Wadgassen/Direktorenhaus Cristallerie/Gartenmauer, 66787 Wadgassen, Saarstraße 14
Ansprechpartner: Patrik Feltes, p.feltes@geheichnis.de
Programm: Infostand, Diskussion, Rundgang zu dem bedrohten Denkmal (10-13 Uhr)