Wie der Landkreis Saarlouis seit 2017 erfolgreich als Fairtrade-Landkreis agiert
Seit kurzem darf sich das Saarland offiziell Fairtrade-Bundesland nennen. Bei einem Festakt haben Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot die Urkunde entgegengenommen. Bei den Feierlichkeiten dabei waren unter anderem auch die Fairtrade-Verantwortlichen der Kreise und des Regionalverbandes Saarbrücken. Den Landkreis Saarlouis vertrat die Fairtrade-Beauftragte des Kreises Natalie Sadik.
Der Landkreis Saarlouis ist bereits seit 2017 Fairtrade-Landkreis. Er arbeitet in der Thematik auf drei Ebenen:
- Bereich Schulen: Hier geht es beispielsweise um die Schulverpflegung, Kochprojekte, Aktionstage und Workshops zum Thema Globale Nachhaltigkeitsziele und fairer Handel.
- Bereich Verwaltung: Bei Veranstaltungen (zum Beispiel auch bei einer „Fairen Weihnachtsfeier“) gibt es fair gehandelten Kaffee, Zucker und Tee; auch die Schulpreis-Verleihungen und andere Veranstaltungen stehen im Sinne von Fairtrade.
- Zum Thema Fairtrade wird auch eine vielfältige Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft umgesetzt (z.B. mit dem Frauennetzwerk, Seniorenbeauftragen, den Awo-Werkstätten etc.).
Im Rahmen der Veranstaltung sprach die Kreis-Fairtrade-Beauftragte Natalie Sadik auch darüber, welchen Einfluss Entscheidungen und Maßnahmen des Landkreises auf die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele und damit auch auf fairen Handel haben: „Wir im Landkreis Saarlouis setzen auf Beteiligung, denn nur so können wir gemeinsam ,global denken - lokal handeln‘, also hier vor Ort anpacken.“ Sie stellte dies am Beispiel der Schulverpflegung dar: „Wir beziehen allen voran die, um die es geht, nämlich die Schülerinnen und Schüler, in die Entwicklung der Kriterien, des Angebots und der Speisepläne mit ein.“
So, berichtete Natalie Sadik weiter, sei es auch dazu gekommen, dass der Landkreis Saarlouis seine Richtlinien komplett neu aufgestellt habe, im Sinne von Fairtrade und nachhaltiger Entwicklung: „Die Schülerinnen und Schüler haben eingefordert, dass es mindestens zwei fair gehandelte Produkte geben soll, dazu saisonal-regionale und biologisch erzeugte Produkte.“
Zudem berichtete sie von insgesamt 16 Schulgärten mit Nahrungsmittelproduktion und Schulhonig an drei Schulen. Faire und nachhaltige Kochprojekte ebenso wie die Einbeziehung von regionalen Produzenten und Betrieben ergänzen das Konzept. Sadik: „Das, was wir tun, gilt natürlich für Schulträger im Allgemeinen. Landkreise und Gemeinden können so ganz wunderbar den fairen Handel in allen Schulen unterstützen.“