Pestalozzischule in Steinbach wird neue Naturpark-Schule

Veröffentlicht am: 14.11.2017

Schulleiterin Isabella Keßler und die Schülerinnen und Schülern der Chor-AG der Pestalozzischule in Steinbach möchten eine neue Naturpark-Schule im länderüberschreitenden Naturpark Saar-Hunsrück werden. Hierzu wurde offiziell die Kooperationsvereinbarung zwischen der Pestalozzischule in Steinbach, dem Naturpark Saar-Hunsrück und der Naturpark-Stadt Lebach unterzeichnet. Die Grundschüler boten während der Veranstaltung ein vielfältiges Angebot von Gesang- und Gedichtaufführungen.

Naturparkschule1

Der Naturpark Saar-Hunsrück beteiligt sich als anerkannter außerschulischer Bildungspartner als einer von insgesamt 14 Naturparken am bundesweiten Projekt "Netzwerk Naturpark-Schulen" des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN). Das Projekt erhielt bereits neben einer Auszeichnung der UNESCO zum Offiziellen Projekt der Weltdekade auch den Titel zum Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

„Das Projekt Naturpark-Schule ist ein gemeinsames Engagement von Schule, Gemeinde und dem Naturpark zur Bildung einer nachhaltigen Entwicklung vor Ort. Unsere Kinder und Jugendlichen sollen die Chance haben, die regionalen Besonderheiten vor Ort kennenzulernen und sich mit ihrer Heimat zu identifizieren“, erklärt der stellvertretende Naturpark-Vorstandsvorsitzende Landrat Udo Recktenwald.

"Grundidee des Projektes ist es, die Themen unserer Heimat wie Natur, Umwelt und die damit verbundene regionale Kultur spannend und zeitgemäß den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Die frühzeitige Verankerung der Wertschätzung unserer lokalen Natur- und Kulturschätze in der Grundschule in einer zunehmend globaler werdenden Welt ist unser gemeinsames Ziel. Jede Schülerin und jeder Schüler soll sich im Laufe seiner Schullaufbahn aktiv mit dem Thema „Naturpark Saar-Hunsrück“ beschäftigen und die eigene Heimat vor der Klassen- und Haustüre erkunden, entdecken und erforschen“, ergänzt Landrat Udo Recktenwald zur Beteiligung des länderüberschreitenden Naturparks Saar-Hunsrück am bundesweiten Modellprojekt.

„Wir freuen uns und sind stolz darauf gemeinsam mit unserem Naturpark Saar-Hunsrück an dem bundesweiten Modellprojekt teilnehmen zu dürfen. Unsere Schule behandelt bereits spezielle Naturpark- und Umweltbildungsthemen regelmäßig im Unterricht. Wir möchten die Kinder für ihre Umwelt und Kulturlandschaft begeistern“, so Schulleiterin Isabella Keßler.

Naturparkschule SteinbachDie Schulgemeinschaft mit Leiterin Isabella Keßler, Landrat Patrik Lauer mit dem neuen Koordinator Jörg Dietrich, Gudrun Rau und der Vorsitzende des Naturparks Saar-Hunsrück Landrat Udo Recktenwald sowie Klauspeter Brill, Lebachs Bürgermeister.


Die Pestalozzischule ist neben der Grundschule Gisingen "Auf dem Muschelkalk" die zweite Schule aus dem Naturpark-Landkreis Saarlouis, die am Projekt teilnimmt. Die Schule hat bereits in ihrem Leitbild die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern fest verankert und schon einige Naturparkthemen im Unterricht behandelt.

„Die Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule in Steinbach können nun als Naturpark-Schule ihre Umgebung noch bewusster wahrnehmen. Die eigenen und gemeinsamen Naturerfahrungen werden die Kinder dabei unterstützen auch selber gesellschaftliche Verantwortung für die biologische und kulturelle Vielfalt in unserer Naturpark-Stadt und darüber hinaus zu übernehmen. Zudem fördert solch ein Projekt auch das soziale Miteinander“, so Klauspeter Brill, Bürgermeister der Naturpark-Stadt Lebach.Bürgermeister Klauspeter Brill verspricht, dass die Naturpark-Stadt Lebach als Schulträger die neue Naturpark-Schule nach besten Kräften unterstützen werde.

Naturpark2

Ziel des Projektes ist es, dass eine feste, dauerhafte Kooperation zwischen dem Naturpark Saar-Hunsrück und den Schulen im Naturpark aufgebaut wird. „Die regionale, heimatbezogene Bildung ist für uns ein Anliegen: So lernen die Kinder erlebnispädagogisch die Besonderheiten und Potenziale ihrer Heimat kennen. Auf Landkreisebene haben wir mit unserem Mitarbeiter Jörg Dietrich einen Koordinator ernannt, der die Naturpark-Schulen und -kitas vor Ort berät und unterstützt. Er wird z. B. außerschulische Natur- und Kulturerlebnisangebote entwickeln, bei der Durchführung der geplanten Naturpark-Unterrichtsmodule mitwirken und lebendiges Bindeglied zwischen Schulträger und Naturpark sein. Der Landkreis Saarlouis ist stolz darauf, dass wir den ersten "Koordinator für Naturpark-Schulen und -kitas" stellen", so Landrat Patrik Lauer.

 „Durch die Zusammenarbeit von Naturpark und Schule sowie weiteren außerschulischen Partnern wie bspw. von Imkern, Landwirten und Förstern sowie den Obst- und Gartenbauvereinen werden wichtige Themen unserer Natur und Kulturlandschaft, Handwerk sowie Land- und Forstwirtschaft regelmäßig im Unterricht, auf Exkursionen oder bei Projekttagen erleb- und begreifbar“, so Naturpark-Geschäftsführerin Gudrun Rau. „Das Naturpark-Netzwerk für schulische Zwecke wird vor Ort nutzbar gemacht und Identität der Schüler mit ihrer Heimat geschaffen. Die Kinder sind die Gestalter unseres ländlichen Raumes von morgen", betont Gudrun Rau.

Hintergrund:

Schulen, insbesondere Grundschulen, sind wichtige Kooperationspartner vieler Naturparke in Deutschland um die die Aufgaben der Naturparke im Bereich Umweltbildung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Kern des Projektes ist es, dass eine feste und dauerhafte Kooperation zwischen den einzelnen Naturparken und Schulen aufgebaut wird. Auf Bundesebene soll ein dauerhaftes Netzwerk aus Naturpark-Schulen entstehen. Das von der UNESCO zum Offiziellen Projekt der Weltdekade gewürdigte Projekt, das zusätzlich als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet ist, wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Projektträger ist der Verband Deutscher Naturparke (VDN).

In Naturpark-Schulen werden Naturpark-Themen wie Natur und Landschaft, regionale Kultur und Handwerk, Land- und Forstwirtschaft regelmäßig im Unterricht, in Exkursionen oder Projekttage behandelt. Außerschulische Projektpartner wie Handwerker, Künstler, Landwirte, Imker, Vereine sowie Forstämter und Museen sollen mit einbezogen werden. Die Schüler/innen können so ihre Region kennenlernen und für sie begeistert werden.

Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung startet das Projekt. Daran schließt sich eine aktive Erprobungsphase im laufenden Schuljahr 2017/18 an. Die Auszeichnung "Naturpark-Schule" wird nach der einjährigen Erprobungsphase für einen Zeitraum von fünf Jahren auf der Basis eines bundesweiten Kriterienkatalogs verliehen. Dabei bildet der im Projekt entwickelte bundesweite Kriterienkatalog den Rahmen, auf dessen Basis das Projekt "Naturpark-Schulen" vor Ort, entsprechend der regionalen Besonderheiten, mit Leben gefüllt wird. Die Auszeichnung der Partnerschulen als "Naturpark-Schule" nimmt der Naturpark im Auftrag des VDN vor. Alle fünf Jahre wird die Kooperation evaluiert und die Auszeichnung verlängert. Die Idee, in einzelnen Schulen die Zusammenarbeit zwischen einem Naturpark und einer Schule noch intensiver und langfristiger zu gestalten und diese Schulen als "Naturpark-Schulen" auszuzeichnen, haben Naturparke in Österreich entwickelt und führen sie mit großem Erfolg durch. Dabei wird der Schulträger, z. B. die Stadt oder Gemeinde, von vornherein als dritter Partner mit einbezogen.

Saarlouis, 14. November 2017
Text: Naturpark Saar-Hunsrück, Fotos: Landkreis Saarlouis
pdl