Sicher leben: Einblicke in die Arbeit der Seniorensicherheitsberater im Landkreis Saarlouis
Von links: Bernhard Weber (Seniorensicherheitsberater im Landkreis Saarlouis), Barbara Mohr (Leiterin der Servicestelle Ehrenamt im Landkreis Saarlouis), Christine Ney (Amtsleiterin für Soziale Dienste im Landkreis Saarlouis), Patrick Rubeck (Polizeiliche Kriminalprävention, Landespolizeidirektion), sowie Fred Kreutz (Landesbeauftragter für Seniorensicherheitsberater beim MASFG). Foto: Landkreis Saarlouis - David Nicola Schmitt
Was sind die Aufgaben von Seniorensicherheitsberaterinnen und Seniorensicherheitsberatern? Und wie kann man selbst aktiv werden? Diesen Fragen wurde kürzlich im Rahmen eines Pressegespräches im Saarlouiser Landratsamt nachgegangen. Rede und Antwort stand ein fünfköpfiges Gremium, das sich aus Landes- und Kreisbeschäftigten sowie einem Seniorensicherheitsberater zusammensetzte. Dabei wurde auch verkündet, was die Gäste bei der kommenden Ausgabe des Seniorensicherheitstages erwarten wird.
Anlass des Gespräches war die wetterbedingte Verschiebung des diesjährigen Seniorensicherheitstages, der alljährlich in der Saarlouiser Innenstadt stattfindet. Grund für die Absage des ursprünglichen Termins, der für Anfang Juli angesetzt war, war eine Hitzewelle. „Insbesondere für vulnerable Gruppen stellten die besonders heißen Temperaturen eine große Belastung dar. Um keine gesundheitlichen Risiken einzugehen, haben wir uns dazu entschieden, den Seniorensicherheitstag zu verschieben“, so Christine Ney, Amtsleiterin für Soziale Dienste im Landkreis Saarlouis. Ein Ausweichtermin werde noch genannt.
Auch bei der Neuauflage sind verschiedene Stationen geplant, an denen Seniorinnen und Senioren sicherheitsrelevante Tipps mit an die Hand gegeben werden. So werden im Rahmen von Vorführungen beispielsweise Sicherheitsglasfenster oder aber auch Selbstverteidigungstechniken für Senioren gezeigt. Verschiedene Institutionen wie die Polizei, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und der Weiße Ring sowie der Landkreis Saarlouis mit der Leitstelle Älterwerden, der Servicestelle Ehrenamt und der Seniorensicherheitsberater werden ebenfalls mit Infoständen vertreten sein.
Beim Seniorensicherheitstag sind verschiedene Vorführungen geplant, wie beispielsweise eine Demonstration zu Sicherheitsfenstern. Foto: Landkreis Saarlouis - Yannick Hoen
Auf die Aufgaben der Seniorensicherheitsberater ging Barbara Mohr näher ein. Sie leitet beim Landkreis Saarlouis die Servicestelle Ehrenamt und koordiniert die hiesigen Beratungsangebote. „Seniorensicherheitsberater sind Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, die ältere Menschen in sicherheitsrelevanten Fragen beraten und aufklären. Ihre fachliche Expertise teilen sie beispielsweise auf Veranstaltungen in den jeweiligen Kommunen oder aber auch in persönlichen Gesprächen. Sie informieren über aktuelle Gefahren wie Trickbetrügereien oder Wohnungseinbrüche und geben Ratschläge zu vorbeugenden Maßnahmen, damit sich ältere Menschen besser schützen können“, so Mohr.
Bernhard Weber, der im Landkreis Saarlouis selbst als Seniorensicherheitsberater tätig ist, beschrieb seine Tätigkeit als sehr erfüllend. Er berichtete von Begegnungsnachmittagen, an denen er seinen Gästen die Gefahren des Enkeltricks näherbrachte: „Durch sogenannte Schockanrufe versuchen Verbrecher, Geld zu erbeuten.“ Um die Herangehensweise praxisnah zu verdeutlichen, sensibilisiere er im Rahmen seiner Demonstrationen auch durch interaktive Rollenspiele oder gestellte Anrufe. „Ziel ist es, dass die Seniorinnen und Senioren die Betrugsmaschen rechtzeitig erkennen, um nicht auf solche hereinzufallen,“ erklärte Weber.
Für die Aus- und Fortbildung der Seniorensicherheitsberater ist federführend das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit (MASFG) zuständig – im engen Zusammenspiel mit den Landkreisen und der Polizei. Laut Fred Kreutz, Landesbeauftragter für Seniorensicherheitsberater beim MASFG, gibt es saarlandweit zurzeit rund 210 Seniorensicherheitsberater. Kreutz: „Seniorensicherheitsberater sind immens wichtig für die Kriminalprävention. Aber nicht nur das: Sie unterstützen ältere Menschen auch bei alltäglichen Fragen und erfüllen dabei die wichtige Aufgabe, Berater und Lotse zu sein“.
Updates zu neuen Betrugsmaschen erhalten die Seniorensicherheitsberater direkt von der Landespolizeidirektion. „Dadurch unterstützen wir ihre Arbeit mit aktuellen Inhalten. Denn: Kriminelle Maschen entwickelt sich rasant weiter“, so Patrick Rubeck, der bei der Landespolizeidirektion im Bereich Kriminalprävention tätig ist. Ergänzend wies er darauf hin, dass jeder Betrug polizeilich gemeldet werden solle, da dies auch der Erkennung neuer krimineller Herangehensweisen diene.
Bürgerinnen und Bürger, die sich für ein Engagement als Seniorensicherheitsberater interessieren, erhalten weitergehende Informationen bei der Servicestelle Ehrenamt des Landkreises Saarlouis unter Tel.: 06831/444-251 oder per E-Mail unter ehrenamtboerse@kreis-saarlouis.de. Grundvoraussetzung ist der Besuch einer viertägigen, kostenlosen Schulung.