Imposante Pfahlbohrung markiert Startschuss für den Neubau der Förderschule Anne Frank am Standort In den Fliesen
Mit einem eher ungewöhnlichen „Spatenstich“ haben die Bauarbeiten für den Neubau der Förderschule Anne Frank am Standort In den Fliesen in Saarlouis begonnen. Zwar wurden wie gewohnt auch Spaten für einen ersten Fototermin genutzt, nachdem Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule (AFS) eine Zeitkapsel versenkt hatten. Doch den eigentlichen Baustart markierte eine erste Pfahlbohrung mit einer imposanten 90-Tonnen-Baumaschine auf dem vorbereiteten Gelände. Dieser ersten Bohrung sollen noch 109 folgen. Sie bilden die Basis für das Fundament des neuen innovativen Schulgebäudes in unmittelbarer Nähe zur Gemeinschaftsschule (GemS) In den Fliesen. In zwei Jahren soll es fertig sein. Bauherr ist der Schulträger, der Landkreis Saarlouis. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 20 Millionen Euro. Zuschüsse bekommt der Kreis von der Kreditanstalt für Wiederaufbau vom Bund und vom Baustein-Programm vom Land.
Gruppenfoto nach der gelungenen ersten Bohrung auf dem Gelände der künftigen Anne-Frank-Schule. Foto: Landkreis Saarlouis/Yannick Hoen
Bevor es zur eindrucksvollen Pfahlbohrung kam, sagte Landrat Patrik Lauer vor vielen Gästen, u.a. aus Politik, Verwaltung, von beteiligten Firmen und aus den Schulgemeinschaften der AFS und der GemS In den Fliesen, dass man lange auf diesen Tag hingefiebert habe. Als Gründe für den Neubau nannte er unter anderem, dass die Schülerzahlen kontinuierlich gestiegen seien und die vorhandenen Räumlichkeiten in der Zeughausstraße zu klein geworden seien. Zudem genügten sie nicht mehr den aktuellen Anforderungen – im Besonderen auch an einen Ganztagsschulbetrieb, den die Schule nämlich künftig anstrebt.
Landrat Lauer: „Wir als Landkreis haben den Anspruch, Schule zu machen und Schule zu gestalten. Unser großes Bestreben ist es, allen jungen Menschen auf ihrem Lebensweg das Bestmögliche mitzugeben - zu investieren, wo es nur geht. Denn wir wollen Kindern und Heranwachsenden eine Umgebung bieten, in der sich alle wohlfühlen; eine Umgebung, in der sie ihre Fähigkeiten entdecken und sich entfalten können, in der sie optimal gefördert werden.“ Eben ein solches Umfeld gebe es am neuen Standort – an dem langfristig sogar ein ganzer „Inklusiver Bildungscampus“ entstehen soll. Hier sollen Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte und Beschäftigte beider Schulen gemeinsam lernen, arbeiten, essen, Projekte umsetzen und noch vieles mehr. Ziel ist es, dass alle von diesen Synergien profitieren.
Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule versenkten auf dem Baugelände eine Zeitkap-sel. Foto: Landkreis Saarlouis/Yannick Hoen
Der Landrat richtete in seiner Begrüßung ein großes Dankeschön an alle Beteiligten der Stadt Saarlouis und des Ministeriums für die gute Zusammenarbeit, ebenso an die Anne-Frank-Schule, der er eine „tolle Arbeit“ attestierte. Ein Extra-Lob ging an das kreiseigene Bauamt im Dezernat DIV, Bildung und Bauen, von Dezernentin Monika Braun: „In den Neubau, der ab heute realisiert wird, sind wirklich ganz hervorragende Gedanken und Ideen eingeflossen, ermittelt in einem internen Wettbewerb. Das Ergebnis ist beeindruckend!“
In ihren Redebeiträgen betonten Bildungsstaatssekretärin Jessica Heide, der Saarlouiser Oberbürgermeister Marc Speicher und die Schulleiterin der Anne-Frank-Schule, Sabine Speicher, ebenfalls die wichtige Bedeutung eines solchen zukunftsweisenden Bauvorhabens. Auch eine Schülerin und ein Schüler kamen zu Wort – sie unterstrichen, wie groß die Vorfreude aller auf neue Räumlichkeiten, mehr Platz und mehr Möglichkeiten sei. Zur eindrucksvollen optischen Bestätigung dieser Aussagen hielten einige Mitschülerinnen und Mitschüler selbst gestaltete Plakate hoch. Auf einem war beispielsweise zu lesen: „Wir Schülerinnen und Schüler freuen uns auf die neue Schule“. Die freudige Erwartung auf das Neue war auch Inhalt eines eigens für den Termin kreiierten Überraschungs-Songs, der im Rahmen der Veranstaltung abgespielt wurde, begleitet von mitsingenden und mittanzenden Schülerinnen und Schülern und Gästen.
Im Neubau der Anne-Frank-Schule am Standort In den Fliesen, der bis zu drei Geschosse bieten wird, sollen Schulräume für die Grundstufe (1-6) und die Hauptstufe (Klassenstufe 7 bis 10), verschiedene Funktionsräume, Aufenthaltsräume für den Ganztag, Räume für die Verwaltung und Lehrerschaft, Räume für das Förderzentrum und die schulische Rehabilitation entstehen. Die Netto-Raumfläche des neuen Gebäudes wird ca. 5.000 m² betragen, der umbaute Raum hat eine Größe von ca. 26.000 m³. Zur Verpflegung ist noch eine Mensa geplant, die dann von der AFS und von der Gemeinschaftsschule In den Fliesen im Rahmen des später geplanten „Inklusiven Bildungscampus In den Fliesen“ gemeinsam genutzt werden kann.